Besonders bekannt ist dieses Stoffwechselthema beim Dalmatiner, aber auch viele andere Hunde sind betroffen: Hunde mit empfindlicher Verdauung, immer wiederkehrenden Blasenentzündungen, Nieren- oder Leberbelastungen oder Hunde nach häufigen Medikamentengaben.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Purine genau?
- Welche Hunde profitieren besonders von purinarmer Ernährung?
- Anzeichen, die auf ein Purinproblem hinweisen können
- Purinarme Ernährung – was bedeutet das konkret?
- Warum Darmgesundheit der entscheidende Schlüssel ist
- Beispiel-Futterplan (purinbewusst + alltagstauglich)
- Häufiger Fehler: Trockenfutter
- Fazit
- FAQ: Häufige Fragen
Was sind Purine genau?
Purine sind Bestandteile von DNA und RNA. Im Körper werden sie zu Harnsäure abgebaut. Wenn dieser Abbau oder die Ausscheidung gestört ist, steigt der Harnsäurespiegel an. Dann können sich im Urin Kristalle bilden, die sich zu Steinen verfestigen können.
Das Ziel der purinarmen Ernährung ist daher nicht „Verzicht“, sondern Entlastung – der Körper soll unnötige Stoffwechselarbeit vermeiden, damit sich Werte und Funktionen wieder einpendeln können.
Welche Hunde profitieren besonders von purinarmer Ernährung?
Purine sind winzige Bausteine, die in jeder Körperzelle vorkommen. Sie sind völlig natürlich und haben viele wichtige Aufgaben. Erst wenn der Körper Schwierigkeiten hat, Purine abzubauen oder auszuscheiden, entsteht ein Problem: dann steigt der Harnsäurespiegel, und es können Kristalle oder Steine entstehen.
Es geht also nicht darum, Purine zu verbannen, sondern den Körper zu entlasten, damit er besser regulieren kann.
- Dalmatiner (genetisch bedingte Besonderheit im Harnsäure-Stoffwechsel)
- Hunde mit Harnkristallen oder Uratsteinen
- Hunde mit wiederkehrenden Blasenentzündungen
- Hunde nach Medikamentengaben wie Cortison, Antibiotika, Wurmkuren oder Schmerzmitteln
- Hunde mit Leber- oder Nierenbelastung
Wichtig: In vielen Fällen liegt das Thema nicht „nur in der Blase“. Häufig beginnt es im Darm und überlastet nach und nach weitere Systeme.
Merke: Es sind nicht die Purine selbst, die Probleme machen, sondern ein überlasteter Stoffwechsel, der sie nicht gut abbauen kann.
Anzeichen, die auf ein Purinproblem hinweisen können
Viele Hunde kommen mit Purinen wunderbar zurecht. Erst wenn bestimmte Organsysteme überlastet sind, wird es kritisch. Besonders Dalmatiner, Hunde mit Harnwegsthemen und Hunde nach chemischen Belastungen (Antibiotika, Cortison, Wurmkur, Spot-Ons, Schmerzmittel) zeigen, wie sinnvoll Entlastung ist.
- häufiges Wasserlassen
- heller oder trüber Urin
- Blut im Urin
- Schmerzen beim Pinkeln
- Mattigkeit oder Unwohlsein
Merke: Purinarme Ernährung ist keine Diät, sondern eine gezielte Entlastung, damit der Körper wieder ins Gleichgewicht kommen kann.
Purinarme Ernährung – Was bedeutet das konkret?
Purinarme Ernährung heißt nicht, dass der Hund weniger oder „langweilig“ frisst. Es bedeutet, dass wir gezielt Lebensmittel auswählen, die den Stoffwechsel nicht zusätzlich belasten. Wir achten auf Eiweiß, das gut verwertbar ist, und gleichzeitig darauf, Innereien und knorpelreiche Fleischanteile eine Zeit lang zu reduzieren.
Fleischsorten mit hohem Puringehalt (eher vermeiden)
- Innereien (Leber, Niere, Milz, Herz nur sehr sparsam)
- Wild, Ente, Gans
- Knorpel, Haut, Bindegewebe
- Hülsenfrüchte (insbesondere Erbsenprotein in Industriefutter)
Gut geeignete Eiweißquellen (purinärmer)
- Huhn (vor allem Brust)
- Pute
- Pferd
- Weißfisch
- Ei
Geeignetes Gemüse
- Zucchini
- Kürbis
- Pastinake
- Möhren
- Fenchel
Merke: Es geht nicht um „weniger Futter“, sondern um bewusst ausgewähltes Futter, das den Körper unterstützt statt überlastet.
Warum Darmgesundheit der entscheidende Schlüssel ist
Der Darm reguliert Immunsystem, Stoffwechsel und Entgiftung. Wenn der Darm gestört ist, kann der Körper Stoffwechselrückstände – darunter auch Harnsäure – schlechter verarbeiten und ausscheiden.
Bierhefe-Chlorella unterstützt:
- Bindung von Stoffwechselrückständen und Schwermetallen
- Regeneration der Darmschleimhaut
- mikrobielles Gleichgewicht
PowerDarm unterstützt zusätzlich die Tiefe:
- Aufbau der Darmflora
- Stärkung der Schleimhautbarriere
- Regulation des Immunsystems über den Darm
Beispiel-Futterplan (purinbewusst + alltagstauglich)
Morgens
- ANIfit „Gockels Duett“ oder „Hühner-Herzhaft“
- z. B. gedünstete Zucchini oder Kürbis
Abends
- Pferd oder Huhn gekocht oder als RyDog Huhn
- 1 TL PowerDarm
Nach 4 Wochen: Abends zusätzlich 1 TL Bierhefe-Chlorella.
Wasserzugabe: immer mit etwas warmem Wasser mischen – das entlastet Harnwege & Niere.
Häufiger Fehler: Trockenfutter (und warum es die Situation verschlimmern kann)
Viele Hunde, die Harnkristalle, empfindliche Verdauung oder Hautprobleme haben, bekommen vom Tierarzt ein „spezialisiertes“ Trockenfutter empfohlen. Das klingt erst einmal logisch: „Hypoallergen“, „für sensible Hunde“, „Harnwege schonend“, „Diät-Futter“, „Urinary Care“ – die Namen klingen alle vernünftig.
Das Problem: Diese Futtersorten lösen die Ursache meistens nicht. Sie machen nur die Symptome leiser.
Das ist so, als ob man in einem Auto die Warnlampe abklebt, statt den Motor zu reparieren.
Trockenfutter hat drei grundlegende Probleme:
1. Trockenfutter enthält fast keine Feuchtigkeit.
Harnwege, Blase und Nieren brauchen Wasser, um Stoffe wie Harnsäure auszuspülen. Wenn der Hund Trockenfutter frisst, muss sein Körper die nötige Feuchtigkeit aus dem eigenen Organismus ziehen. Das bedeutet:
- Die Nieren müssen härter arbeiten
- Die Blase wird weniger durchgespült
- Harnsäure bleibt eher im Körper
Bei Harnkristallen ist das wie Öl ins Feuer kippen.
2. Trockenfutter enthält viel Stärke (Kohlenhydrate).
Es ist egal, ob auf der Packung „getreidefrei“ steht. Dann wurde das Getreide einfach durch Kartoffel, Süßkartoffel, Erbsen, Kichererbsen oder Tapioka ersetzt. Stärke bleibt Stärke.
Und Stärke muss im Körper in Zucker zerlegt werden. Das macht die Bauchspeicheldrüse. Die muss dafür ständig arbeiten, mehr Verdauungsenzyme produzieren und ist sehr schnell überlastet.
Und das ist der Punkt:
Das sieht man dann später oft als:
- Hautprobleme
- Juckreiz
- schuppige Haut
- fettiges Fell oder Haarausfall
- Ohrentzündungen
Also: Erst ist die Verdauung „ruhiger“, aber die Krankheit ist nicht weg.
Sie ist nur verlagert.
3. „Hypoallergen“ = Symptomberuhigung, aber keine Lösung.
„Hypoallergenes“ Trockenfutter wirkt oft so, als würde es helfen – aber nur, weil es die Verdauung ruhigstellt.
Das heißt:
- weniger Durchfall
- weniger Blähungen
- weniger sichtbare Entzündung
Aber:
Die Ursache bleibt vollständig bestehen.
Und weil der Körper das Problem loswerden wollen muss, sucht er sich ein anderes Organ, über das er es ausdrücken kann.
Das nennt man: Krankheit wandert.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Beispiel aus der Realität:
- Hund hat Verdauungsprobleme → Tierarzt gibt „sensitives“ Trockenfutter
- Verdauung beruhigt sich → alle freuen sich
- Nach 3–6 Monaten beginnt: Juckreiz, Ohrentzündungen, Haut wird schlecht
Und das ist der Punkt, den fast niemand erklärt:
Der Körper versucht, das Gleichgewicht wiederzufinden.
Aber wenn wir ihm ständig Stoffe geben, die ihn belasten – wie Trockenfutter – dann kann er das nicht.
Darum ist Nassfutter / frisch / naturbelassen so wichtig:
- hohe Feuchtigkeit → Harnwege werden gespült
- wirklich verwertbares Eiweiß → weniger Stoffwechselreste
- weniger Stärke → Bauchspeicheldrüse wird entlastet
- Darm kann sich regenerieren → Immunsystem kann sich stabilisieren
Damit beginnt echte Regeneration und Wiederherstellung von Balance.
Merke: Trockenfutter wirkt oft so, als würde es helfen, weil es die Verdauung beruhigt.
Tatsächlich werden dabei aber nur Symptome leiser gestellt.
Die Ursache bleibt – und das Problem wandert: zuerst Darm → dann Bauchspeicheldrüse → dann Haut oder Ohren.
Wirkliche Regeneration beginnt erst, wenn der Körper Feuchtigkeit, verwertbares Eiweiß und Darmbalance bekommt.
Fazit
Purinarme Ernährung bedeutet nicht Entzug oder Einschränkung, sondern Entlastung und Unterstützung. Der Körper bekommt Raum, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen, statt ständig gegen etwas arbeiten zu müssen. Wenn wir Feuchtigkeit, gut verwertbares Eiweiß und Darmbalance in den Mittelpunkt stellen, können Harnwege, Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse gemeinsam entspannen.
Und genau dort beginnt Regeneration.
FAQ: Häufige Fragen
1. Muss der Hund lebenslang purinarm essen?
Nein. Es geht nicht darum, dauerhaft zu verzichten, sondern den Körper erst einmal zu entlasten, damit sich Werte, Organe und Stoffwechselprozesse wieder einpendeln können. Danach wird die Ernährung individuell neu justiert.
2. Ist BARF möglich?
Ja, aber purinbewusst. Das bedeutet: eher Brustfleisch als Innereien, eher Pute/Huhn/Pferd statt Wild/Gans. Und: immer mit Darmunterstützung. Ohne Darmbalance nützt die beste Futterauswahl wenig.
3. Welche Snacks gehen?
Getrocknetes Brustfleisch (Huhn/Pute/Pferd), Gemüsewürfel, Apfelstücke. Keine Innereien-Leckerli, keine „Protein-Crisps“, keine Kauartikel aus Haut/Knorpel.
4. Warum hilft PowerDarm?
Weil die Entlastung fast immer im Darm beginnt. Ist der Darm stabil, kann der Körper Stoffwechselrückstände besser ausscheiden – darunter auch Harnsäure. Dadurch werden Harnwege, Leber und Niere entlastet.
5. Was muss ich bei Wasser beachten?
Wasser ist entscheidend. Je mehr Feuchtigkeit im Futter, desto besser kann der Körper Harnsäure ausscheiden. Trockenfutter entzieht Wasser – Nassfutter mit warmem Wasserzugang unterstützt die Harnwege.
6. Ist Fisch gut geeignet?
Ja – aber am besten weißer Fisch (z. B. Kabeljau, Scholle). Fettigere Fischsorten wie Lachs sind nicht problematisch wegen Purinen, aber können die Bauchspeicheldrüse zusätzlich belasten, wenn diese bereits sensibel ist.
7. Kann ich Innereien komplett streichen?
Für eine begrenzte Zeit ja. Innereien sind sehr purinreich. Sobald der Hund stabil ist, können kleine Mengen sehr gezielt wieder eingebaut werden – aber nicht als Standardbestandteil.
8. Was ist mit „sensitivem“ oder „hypoallergenem“ Trockenfutter?
Diese Futtersorten beruhigen oft nur Symptome und nehmen nicht die Ursache. Zusätzlich enthalten sie häufig viel Stärke – was die Bauchspeicheldrüse belastet und langfristig zu neuen Problemen führen kann (z. B. Haut, Ohren, Verdauung).
9. Was ist, wenn mein Hund Trockenfutter gewohnt ist?
Futterprägung statt Futterumstellung
Viele Hunde „lieben“ Trockenfutter nicht, sie sind nur daran prägungsbedingt gewöhnt. Geschmack, Geruch und Mundgefühl sind nach Monaten oder Jahren verankert. Eine Futterprägung ist keine Diskussion und kein Kampf, sondern ein sanftes Umlernen des Körpers: über Geruch, Konsistenz, Temperatur, Feuchtigkeit, Akzeptanz.
Wir gehen Schritt für Schritt – und der Hund geht mit.
10. Wie lange dauert es, bis sich etwas verändert?
Das hängt davon ab, wie lange der Körper bereits kompensiert hat. Einige Hunde reagieren innerhalb weniger Tage (mehr Vitalität, ruhigerer Urinfluss), bei anderen dauert es mehrere Wochen. Wichtig ist: kontinuierliche Entlastung statt Schnellschuss.

