Akute Niereninsuffizienz beim Hund

Neben Nierenproblemen oder einer chronischen Niereninsuffizienz gibt es auch die akute Niereninsuffizienz beim Hund. Diese Form der Nierenerkrankung kann innerhalb von Tagen sogar Stunden entstehen. Auf Grund der schnellen Entwicklung kann es in manchen Fällen auch zum Tode des Tieres führen.

Die akute Beeinträchtigung der Nieren kann in der Regel nahezu wieder vollständig hergestellt werden. Dazu muss allerdings rechtzeitig eingegriffen werden und eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.

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Funktion der Niere

Schauen wir uns kurz an, was die Niere leisten muss. Täglich nehmen wir Giftstoffe auf und der Stoffwechsel produziert Abfallstoffe. Die Niere ist praktisch das Klärwerk im Körper und verhindert eine Vergiftung.

Die Nierenkörperchen filtern jeden Tag das Blut (Beispiel Mensch: alle 5min das gesamte Blut) und es entsteht Primärharn. Dieser Primärharn fließt dann durch das Leitungssystem und die Niere fischt sich alles brauchbare heraus. Der Hauptbestandteil des verwertbaren ist Wasser, aber auch Zucker, kleine Eiweiße, Natrium und Magnesium (Beispiel Mensch: 180l Primärharn = 1,5l Urin)

Danach sammelt sich im Nierenbecken alles unbrauchbare wie z. B. Gifte, überschüssige Mineralien und andere Abfallprodukte. Dazu kommt gerade mal die Menge Flüssigkeit die der Körper entbehren kann und bildet den uns bekannten Urin.

Die Niere reguliert unter anderem den Blutzuckerspiegel und den ph-Wert. Des Weiteren kontrolliert Sie den Blutdruck und versorgt den Körper mit zwei wichtigen Hormonen. Zum einen das „Sonnenhormon“ Vitamin D, was unter anderem wichtig für die Knochen ist, und Erythropoetin, die das Knochenmark anregen rote Blutkörperchen zu bilden.

Ursachen der akuten Niereninsuffizienz bei Hunden

zu einer akuten Nierenerkrankung kann es kommen, wenn die Niere/n nicht richtig durchblutet werden oder wurden. So kann es nach einem Kreislaufkollaps, einem starken Flüssigkeits- oder Blutverlust oder einem Schock zu akuten Nierenproblemen kommen.

Aber auch Vergiftungen, Harnwegserkrankungen (z. B. Blasensteine) oder schwere Infektionskrankheiten wie Borreliose, Leishmaniose, Leptospirose, Pyometra usw. können der Niere Probleme bereiten.

Die Ursachen einer akuten Niereninsuffizienz lassen sich in drei große Gruppen unterteilen:

  1. Prärenale Ursachen (nicht in den Harnwegen)
  2. Renale Ursachen (im Bereich der Niere)
  3. Postrenale Ursachen (in den Harnwegen, aber nicht in der Niere)

Demnach ist es für eine erfolgreiche Behandlung wichtig, die richtige Ursache zu erkennen und diese dann gezielt zu behandeln.

Eine akute Nierenerkrankung kann sich allerdings auch schnell in eine chronische Insuffizienz entwickeln. Daher ist es wichtig, nicht nur die ersten Anzeichen und Symptome richtig zu deuten sondern auch die akute Nierenkrankheit richtig zu behandeln.

 

Symptome einer akuten Niereninsuffizienz

Da sich die klinischen Bilder von einem Hund mit akuten Nierenversagen und dem mit einer chronischen Niereninsuffizienz ähneln, muss im Vorfeld letzteres ausgeschlossen werden. Dieses kann im Rahmen der Diagnostik und weiteren, eingehenden Untersuchungen geschehen.

Mögliche Symptome einer akuten Niereninsuffizienz

  • Reduzierte Harnausscheidungen
  • Druckschmerzhafte Nieren
  • Abmagerung
  • Verminderter Appetit
  • Apathie und Schwäche
  • Erbrechen und Durchfälle
  • schnelle Atmung
  • Verlangsamter Herzschlag

 

Mögliche Auslöser einer Niereninsuffizienz Hunden

Es gibt verschiedene Gründe für eine Niereninsuffizienz beim Hund, die sowohl akut als auch chronisch auftreten kann. Hier sind einige mögliche Ursachen:

  • Erkrankungen der Nieren: Infektionen, Entzündungen (z. B. Glomerulonephritis), Nierensteine, Tumore oder Verletzungen können das Nierengewebe schädigen und zu einer Niereninsuffizienz führen.
  • Altersbedingte Veränderungen: Ähnlich wie beim Menschen können die Nieren eines Hundes im Laufe der Zeit ihre Funktionsfähigkeit allmählich verlieren, insbesondere bei älteren Hunden.
  • Toxische Substanzen: Der Hund kann versehentlich oder absichtlich toxische Substanzen aufnehmen, wie zum Beispiel bestimmte Pflanzen, Reinigungsmittel, Medikamente oder Chemikalien, sowie permanente Impfungen, Wurmkuren (chemisch), Zeckenschutz (chemisch) u.ä. chemische Mittel, die die Nieren schädigen können.
  • Infektionen: Bakterielle oder virale Infektionen können sich auf die Nieren ausbreiten und zu einer Niereninsuffizienz führen.
  • Zu wenig Durchspühlung: Die Nieren sind die Wasserwerke des Organismus und sollten dementsprechend mit Wasser versorgt werden. Hier sollte gerade in Richtung Trockenfutter darauf geachtet werden, dass man mit jeder Portion statt auf 10% Feuchtigkeit auf 75% Feuchtigkeit kommt.
  • Autoimmunerkrankungen: Bei Autoimmunerkrankungen greift das Immunsystem des Hundes fälschlicherweise das eigene Nierengewebe an, was zu Entzündungen und einer Abnahme der Nierenfunktion führen kann.
  • Angeborene Anomalien: Manche Hunde können mit angeborenen Nierenanomalien geboren werden, die zu einer Fehlfunktion der Nieren führen können.
  • Systemische Erkrankungen: Bestimmte systemische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herzkrankheiten können die Nierenfunktion beeinträchtigen und zu einer Niereninsuffizienz führen.

Es ist wichtig, dass ein Tierarzt eine gründliche Untersuchung durchführt, um die genaue Ursache der Niereninsuffizienz bei einem Hund zu bestimmen. Je nach Ursache können verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie Medikamente, Diätanpassungen oder unterstützende Therapien erforderlich sein.

Stadien der Niereninsuffizienz Hund & Katze

Hier nur ein kleiner Einblick über die unterschiedlichen Stadien einer Niereninsuffizienz.

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Behandlung und Therapie

Eine akute Niereninsuffizienz ist grundsätzlich ein Notfall und setzt eine intensivmedizinische Behandlung des Hundes voraus. Eine stationäre Versorgung des Hundes sollte gewährleistet sein. Sollte die Niereninsuffizienz auf Grund einer Vergiftung zu Stande gekommen sein, müssen umgehend entsprechende Entgiftungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Aber auch bei allen anderen akuten Nierenerkrankungen müssen die Auslöser so schnell wie möglich eliminiert oder behandelt werden um möglichst so viel Nierengewebe zu retten wie geht. Zudem müssen sofort Maßnahmen zur Regeneration der Nieren eingeleitet werden.

Das oberste Ziel einer akuten Niereninsuffizienz ist, den Hund so lange wie möglich am Leben zu erhalten. Nur dann können die Nieren die harnpflichtigen Substanzen mit dem Urin wieder ausscheiden kann.

In der Regel erfordert eine akute Niereninsuffizienz intensivmedizinische Betreuung und eine langfristige Therapie. Wie übrigens auch alle anderen Nierenprobleme. Dennoch sollte man bei allen eingeleiteten Maßnahmen bedenken, dass das Risiko einer tödlich verlaufenden Harnvergiftung besteht.

Bildnachweis: caze

Meine Futterempfehlung bei einer akuten Niereninsuffizienz.

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