DIE KATZE IST EIN WÜSTENTIER

Die wenigsten Katzenbesitzer wissen, dass ihr Stubentiger als Wüstentier mit wenig Wasser auskommt. Eine Katze ist sogar in der Lage, wenn es gar kein Wasser gibt, über den Darm und die Nieren lebendswichtiges Wasser zurückzugewinnen. Das kann zwar dazu führen, das der Urin hochkonzentriert ist und der Kot hart wird, aber das Tier überlebt und das ist Sinn und Zweck der natürlich eingebauten Wasserversorgung.

Katzen können wie Hunde nicht schwitzen. Die Körpertemperatur regeln die Vierbeiner über die Atemluft. Während eine ausgewachsene Hauskatze mit 50ml Flüssigkeit pro Körpergewicht auskommt, kann eine Wildkatze sogar bis zu mehreren Monaten ohne Trinken auskommen. Ich höre jetzt schon den Aufschrei: wie soll das denn gehen? Ganz einfach: die Katze entzieht der Beute die benötigte Flüssigkeit.

Heisst also: die Nahrung der Katze sollte im besten Fall natürlichem Ursprung sein und einen Feuchtigkeitsgehalt von 75% nachweisen. Auf jedes Trockenfutter (sagt der Name schon TROCKEN) mit durchschnittlich 10% sollte auf Grund der fehlenden Feuchtigkeit verzichtet werden.

DIE NIEREN: WASSERKRAFTWERKE

Die Nieren brauchen Wasser um zu funktionieren, sie sind die Filteranlagen des Körpers. Entziehe ich diesem Organ permanent die Flüssigkeit um arbeiten zu können, können die Nieren ihrer Aufgabe nicht nachkommen. Folgen können nicht nur eine Austrocknung sein, sondern auch eine „Vergiftung“.

Nochmal zur Erinnerung: die Katze zieht die Flüssigkeit aus dem Beutetier (75%), wenn ich jetzt als Besitzer ein Trockenfutter mit nur durchschnittlich 10% Feuchtigkeit bereitstelle, entziehe ich meinem Tier permanent 65% Feuchtigkeit. Ein Freigänger kann sich hier selber helfen indem er Mäuse und Vögel auf seinem Speiseplan hat, eine Hauskatze ist ihrem Besitzer ausgeliefert. P.S.: Viele Hauskatzen leiden im fortgeschrittenem Alter an Niereninsuffizienz.

Was kann passieren wenn die Katze permanent zu wenig Wasser zur Verfügung hat? Von einer Austrocknung oder Dehydrierung sprechen wir, wenn der Wasserhaushalt des Körpers durch Flüssigkeitsmangel gestört ist.

Was passiert im Körper der Katze? Das Blut kann dicker werden und damit auch der Hämatokrit Wert (Anteil der Blutzellen in % in Relation zum gesamten Blutvolumen). Die Nieren versuchen vermehrt das Wasser zurückzugewinnen, der Urin wird eingedickt und nicht ausgeschieden.

So wird nicht nur Wasser zurückgewonnen, sondern auch der schon entstandene Harnstoff wird dadurch vermehrt zurückgewonnen. Jetzt beginnt ein schädlicher Kreislauf indem der Flüssigkeitsanteil im Blut abnimmt und die Schadstoffe ansteigen. Die Konzentration der Nierengifte können dann einen großen Schaden bei der Katze anrichten.

NEPHRONE – MEISTER DER FILTRATION

Die funktionell kleinste Einheit der Nieren sind die Nephrone. Es besteht aus dem Nierenkörperchen und dem daran angeschlossenen Tubulussystem. Nach der Geburt sind alle Nephrone ausgebildet und stehen der Katze für den Lebensweg zur Verfügung.

Da die Nephrone nicht nachgebildet werden können, kann die Katze nur über jeweils 200.000 Einheiten in ihrem Leben verfügen. Man kann sich das so vorstellen, dass es aktive Nephrone gibt und Reserve-Nephronen. Fällt ein aktiver Nephron aus, rückt ein Reserve-Nephron nach. Das geht solange bis alle Reserve-Nophronen aufgebraucht sind.

Die Arbeit der Fltereinheiten kann zwar noch gesteigert werden, wenn es zu weiteren Ausfällen kommt, jedoch stößt jeder Organismus irgendwann an seine Grenzen. So führt die Dauerüberlastung der Filtereinheiten irgendwann zu einer verminderten Nierenleistung.

Der Teufelskreislauf der Selbstzerstörung der Niere beginnt. Die Toxine können nicht mehr abgebaut werden und verbleiben im Körper. Die Schädigung der noch arbeiten Nephrone zeigt sich dann von einer angehenden Nierenproblematik bis hin zur allgemein bekannten Niereninsuffizienz.

ENDLICH: MEINE KATZE TRINKT VIEL

Viele Katzenbesitzer freuen sich wenn die vielen aufgestellten Wassernäpfe oder ein Katzenbrunnen zur vermehrter Wasseraufnahme der Katze führt. In Wirklichkeit ist übermäßiges Trinkverhalten und dadurch resultierender übermäßiger Urinabsatz ein Anzeichen für eine Nierenproblematik.

Wie wir vorher erfahren haben, bezieht die Katze die für sie benötigte Wassermenge hauptsächlich aus ihrem „Beutetier“. Wirklich „getrunken“ wird dann nur eine kleine Restmenge. Daher liegt es eher nahe, das wenn eine Katze vermehrt trinkt, es eher mit der Niere ein Problem geben kann.

Bei einer Niereninsuffizienz CNE (wird in 4 unterschieliche Stadien unterteilt) schaffen es die verbliebenen arbeitenden Nephrone (Filtereinheiten) nicht mehr genügend Wasser zurückzugewinnen. Die Katze trinkt und trinkt, verliert jedoch mehr und mehr Wasser über den Urin. Klingt komisch, ist aber so. Die Katze trocknet zunehmend aus, obwohl sie trinkt wie ein Loch.

Die Nieren haben gerade im Stadium 3-4 ihre Schleusen geöffnet und können kein Wasser mehr zurückhalten. Das hält der Organismus in der Regel nur ein paar Wochen aus.

WASSERMANAGEMENT

Ich kann nur jedem Besitzer raten, der Katze von vornherein ein gutes Wassermanagement zu ermöglichen. Die Nieren brauchen in erster Linie Wasser um arbeiten zu können, entziehe ich dieses dem Körper durch ungeeignete Nahrung, werden die Organe über die Zeit Probleme bekommen.

Für mich steht hier als oberste Prioriät: artgerechtes Futter mit 75% Feuchtigkeit. So kann die Katze ihren eigenen Flüssigkeitshaushalt, wie die Natur ihn vorgesehen hat, einhalten. Das bischen „Topping oben drauf“ kann ich als Tierbesitzer mit frischem Wasser oder einem Katzenbrunnen beitragen.

Hab ich eine Katze mit Nierenproblemen, nimmt leider die freiwillige Wasseraufnahme trotz des Wasserverlustes zu. Schnelle Abhilfe kann ich schaffen, indem ich das Nassfutter (75% Feuchtigkeit) mit zusätzlichem Wasser anreicher.

Zudem sollte ich darauf achten ein hochwertiges und damit hochverdauliches Futter zu bevorzugen, um dem Körper die „Verarbeitung“ zu erleichtern. Jeder künstlich zugefügte Zusatzstoff bedeutet mehr Arbeit. Demnach sollten Sie auf Futter mit vielen Zusätzen verzichten.

Wenn Sie sich unsicher sind auf was Sie beim Futter achten sollten oder sich unsicher sind eine Deklaration oder Zutatenliste zu entziffern, kann ich Ihnen meinen Artikel Deklaration ans Herz legen. Wenn Sie sich immer noch unsicher sind, können wir auch gern telefonieren. Schreiben Sie mir einfach eine kurze eMail.

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