Mittlerweile leiden vier von fünf Tieren die über drei Jahre sind an Zahnfleischproblemen aufgrund von Zahnstein oder Zahnbelag. Dabei ist die Zahnpflege beim Hund und der Katze, genauso wie bei uns Menschen, extrem wichtig.

Angefangen mit Mundgeruch über Parodontose bis hin zu dunklen und schmerzenden Zähnen sind die mögliche Folge schlechter Zahnpflege. Dann ist es kein Wunder, das der Hund oder die Katze mit unter zum Teil enormen Qualen immer schlechter frisst.

Daher ist die richtige Zahn- und Mundpflege, sowie eine gesunde Ernährung wichtig, um Zahnstein & Co. effektiv vorzubeugen.

Zahnstein entsteht am Zahnhals (Zahnfleisch) nicht an den Zahnspitzen!

Was ist Zahnstein?

Wie wir es von uns selbst kennen ist ein wenig Zahnstein erstmal nicht schlimm. Es handelt sich lediglich um eine unschöne Verfärbung der Zähne und ab und an um eine raue Zahnschicht. Dieses verursacht allerdings erst mal keine Schmerzen, sollte jedoch entfernt werden bevor der Zahnstein zu Zahnfleischentzündungen und somit Folgekrankheiten führt.

Was verursacht Zahnstein?

Die Kombination aus Futterresten, Speichel und Mineralien begünstigen eine Zahnsteinbildung. Diese Reste, die an den Zähnen kleben bleiben, bilden einen idealen Nährboden für Bakterien die sich dann schnell vermehren können. Die gebildeten Beläge (Plaque) dienen als Haftgrund für weitere Nährstoffe und breiten sich weiter aus.

Übermäßiger Zahnbelag führt mit nur zu Mundgeruch und Verfärbungen, sondern begünstigt schmerzhafte Zahnfleischentzüngungen bis hin zur Parodontose.

Bei einer Parodontose bildet sich das Zahnfleisch zurück und die Zahnhälse werden freigelegt. Bleibt dieses unentdeckt kann es im schlimmsten Fall so weit gehen, dass selbst die Zahnwurzel offen liegt oder aber sogar der Kieferknochen angegriffen wird und der Zahn oftmals nicht mehr zu retten ist.

Ohne eine entsprechende Zahnpflege kann im Grunde jedes Tier Zahnstein bekommen, jedoch ist die Neigung zu Zahnbelag oftmals genetisch bedingt. Kleine Rassen neigen dabei eher zu Zahnsteinbildung aufgrund ihrer kleinen Kopf- bzw Kieferform und/oder den eng aneinander stehenden Zähnen, in denen sich schneller Futterreste ansammeln können.

Merke: Je schlechter die Zahnpflege ist und umso älter das Tier wird, desto größer ist das Risiko von Zahnstein.

Trockenfutter gegen Zahnstein?

Ein weit verbreitetes Märchen (wahrscheinlich von der Futtermittelnustrie selbst) ist, dass Trockenfutter die Zähne beim kauen reinigt und somit Zahnbelag vorbeugt. Es liegt keine verwertbare Studie vor, die die prophylaktische Wirkung von Trockenfutter gegen Zahnbelag belegt. Des Weiteren ist auch eine Besserung von bereits vorhandenem Zahnbelag, durch die Gabe von Trockenfutter, wissenschaftlich nicht erwiesen.

Der Karnivore (Hund & Katze) ist ein Schlingfresser. Das bedeutet, das das Futter kaum bis gar nicht „gekaut“ wird. Zum zweiten kommen wenn überhaupt nur die Zahnspitzen in Kontakt mit den Kroketten. Der Zahnbelag entsteht allerdings am Zahnhals/Zahnfleisch. Für einen tieferen Einblick und ein besseres Verständnis, sollten Sie sich das Thema „Verdauung beim Hund“ nicht entgehen lassen.

Fleischfresser (Karnivoren) haben keine Mahlzähne (wie z. B. Pflanzen- und Allesfresser), sie haben spitze „Backenzähne“ die wie eine Schere funktionieren, ein so genanntes ScherengebissEine Seitwärtsbewegung des Kiefers, wie wir Menschen oder eine Kuh es kann, ist dem Hund oder der Katze nicht möglichDer Fleischfresser bewegt seinen Kiefer nur hoch, runter, hoch, runter…

 

Eine wirksame Zahnsteinvorbeugung kann nur mit dementsprechend harten Sachen stattfinden, auf denen der Hund oder die Katze ausgiebig herum kauen kann. Trockenfutter scheidet daher als effektive Art der gesunden Zahnreinigung aus.

 

Nassfutter und Zahnbelag

Tiere die Nassfutter bekommen riechen vielleicht kurzfristig nach der Fütterung aus dem Maul, dieser Geruch ist in der Regel aber wieder schnell verflogen.

Ein weiterer Irrglaube ist, dass Nassfutter Zahnbelag beim Hund oder der Katze begünstigt. Nochmal zur Erinnerung: wir haben Karnivoren mit einem Scherengebiss, kauen unmöglich!!! Es gibt keine Studie die belegt, dass Tiere die mit Nassfutter gefüttert werden mehr an Zahnbelag leiden, als Tiere die mit Trockenfutter gefüttert werden. Wichtig sind allein die Inhaltsstoffe und die Zusammensetzung des Futters!

Ein hochwertiges Nassfutter oder B.A.R.F. ist grundsätzlich die artgerechte Fütterung unserer vierbeinigen Lieblinge und begünstigt in den seltensten Fällen einen erhöhten Mundgeruch.

Aber egal ob Trocken- oder Nassfutter: weder Zucker, Zuckerersatzstoffe noch Kohlenhydrate (Getreide was zu Zucker umgehandelt wird) in Übermengen haben nichts in einem gesunden Tierfutter zu suchen. Sie allein fördern nicht nur Zahnbelag sondern auch Karies.

Merke: Ein ständig unangenehmer Mundgeruch, egal ob Nass- oder Trockenfutter, hat meist andere Ursachen.

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Zahnstein richtig erkennen

Schon mit dem Welpen oder der Kitte sollten Sie eine regelmäßige Kontrolle der Zähne trainieren, damit es später nicht zu Reibereien kommt. Normalerweise sind die Zähne bis zum Zahnhals/Zahnfleisch weiss. Als erstes bildet sich der Zahnbelag am Zahnhals, also gleich unterhalb des Zahnfleisches. Diese gelb-graue Schicht kann sich bei fortschreitender Bildung über den ganzen Zahn ausbreiten. Siehe auch noch einmal oben das Bild der Entstehung von Zahnstein.

Weitere Anzeichen für Zahnstein

  • vermehrte Speichelbildung
  • starker Mundgeruch
  • Zahnfleischbluten
  • extrem rotes Zahnfleisch
  • Appetitlosigkeit
  • einseitiges Kauen
  • Zurückbildung vom Zahnfleisch

Was tun bei Zahnbelag?

Vorsorge ist besser als Nachsorge! Wenig Zahnbelag kann durchaus noch zuhause selbst entfernt werden. Wenn es sich allerdings um massiv fortgeschrittenen Zahnbelag handelt, kommen Sie um einen Besuch beim Tierarzt nicht herum. Massiver Zahnstein wird in der Regel operativ vom Tierarzt unter Vollnarkose entfernt. Eine OP ist nie ohne Risiko und schwächt zusätzlich das Immunsystem des Tieres.

Lassen Sie es erst gar nicht soweit kommen. Der einfachere Weg ist das richtige Futter sowie die entsprechende Pflege der Zähne. Ein artgerechtes Futter (Karnivore = Fleischfresser) unterstützt die Bildung von Enzymen und sorgt für den richtigen PH Wert im Maul und beugt somit auf natürliche Weise dem Zahnstein vor. Wir haben Fleischfresser keine Getreidefresser!!!

 

Zahnbelag selbst entfernen?

Diese Frage hat sich bestimmt schon der ein oder andere Tierbesitzer gestellt. Wer mit seinem Tier viel geübt hat, kann leichten Zahnbelag mit dem richtigen Equipment selbst entfernen. Bei massivem Zahnstein kommt man aber nicht um den Tierarzt und die oftmals hohen Kosten herum.

 

Zahnsteinentfernung mit Ultraschall?

Es gibt mittlerweile viel auf dem Markt, unter anderem sogar spezielle Ultraschallzahnbürsten, wie z. B. Die Emmi-Pet Ultraschallzahnbürste, die für die Zahnpflege von Tieren entwickelt wurden. Auf Grund des empfindlichen Zahnfleisches ist allerdings von elektrischen oder herkömmlichen Zahnbürsten abzuraten.

 

Zahnbelag effektiv vorbeugen

Sicherlich spiel die genetische Veranlagung eine Rolle bei der Zahnsteinbildung, aber auch die Pflege und die richtige Ernährung sind im Kampf gegen Zahnbelag nicht außer Acht zu lassen. Was ist besser, als Zahnstein auf einem sanften und natürlichem Weg zu entfernen.

Eine sogar wissenschaftlich bewiesene Möglichkeit als Zahnsteinlöser ist die Alge „Ascophyllum Nodosum“ (auch bekannt als Seealgenmehl). Des Weiteren eignen sich Knochen oder Kaustangen (ohne Zucker und Getreide).

Info: Der Wolf reinigt seine Zähne durch das Reißen und Fressen seines Beutetieres. Deshalb bietet sich ein unbehandelter Knochen am Besten für die natürliche Zahnpflege.

Industriell hergestellte Zahnpflegeartikel enthalten zumeist Zucker und/oder Getreide. Diese Inhaltsstoffe begünstigen die Bildung von bakteriellem Zahnbelag und verschlimmern eher das Problem, als zu helfen.

Ein weiteres wirksames vor allem aber natürliches Mittel gegen Zahnstein sind die vorher erwähnten Enzyme. Diese sorgen während der Futteraufnahme für den Abbau von Zahnstein und Zahnbelag und wirken gleichzeitig gegen eine Neubildung. Somit spielt die Zusammensetzung des Speichels eine wesentliche Rolle bei der Bildung von Zahnstein.

Anifit PRO Dentax mit Enzymen ist extra ein Naturprodukt, das effektiv gegen Zahnstein hilft. Speziell entwickelt für Tiere, die auf Grund ihrer erblichen Veranlagungen oder unregelmäßigen Zahnstellungen, eher zu Zahnstein/Zahnbelag neigen.

 

Zusammenfassung

Kann man Zahnstein beim Tier selbst entfernen?

Es gibt verschiedene Methoden anfänglichen Zahnstein zu entfernen. Es gibt für Hunde und Katzen spezielle Zahnbürsten sowie Zahnpasta. Man kann auch auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen die beginnenden Zahnstein durch Enzyme auflösen können. Auch mit einem Sichel-Scaler lässt sich Zahnstein entfernen. Die Behandlung sollte aber mit dem Tier unbedingt geübt werden.

Wann sollte man den Zahnstein entfernen?

Zahnstein bildet sich durch Essenreste zwischen den Zähnen sowie eine Zusätze in Tierfutter die als „Kleber“ verwendet werden. Diese wiederum haften an den Zahnhälsen und verursachen dadurch Bakterien. Diese können eine Entzündung des Zahnfleisches bedingen und die Bildung von Zahnstein begünstigen. Als Besitzer sollten Sie die Zähne Ihres Tieres monatlich kontrollieren um eine größere Zahnreinigung mit Narkose zu umgehen.

Ist Zahnstein für Hunde und Katzen gefährlich?

Zahnstein kann eine Reihe von Folgeerkrankungen auslösen. So kann Zahnstein Zahnschmerzen bei Tier auslösen und dieser dann auf Grund der Schmerzen das Fressen einstellen. Zudem kann sich die Wurzel entzünden und weitere Immunkrankheiten auslösen. Daher sollte schon eine übermäßige Bildung von Zahnstein im Auge behalten werden um möglichst früh zu agieren.

Was füttern bei Zahnstein?

Der Hund und die Katze haben ein Raubtiergebiss (Scherengebiss)!!! Siehe Beitragbild. Sie haben keine Mahlzähne und können keine Seitwärtsbewegung des Kiefers machen wie wir. Ihr Gebiss ist perfekt zum Zerlegen von Beute gemacht – Beute packen, erlegen, grob zerkleinern und herunterschlucken – nicht aber zum kauen/mahlen. Da Zahnstein an den Zahnhälsen entsteht und nicht an den Zahnspitzen, ist weder Trockenfutter noch bestimmte Kauartikel geeignet. Eher sollte man auf ein artgerechtes Futter zurückgreifen, die die richtigen Enzyme im Maul bilden um Zahnstein erst gar nicht entstehen zu lassen.

Gibt es ein Mittel was Zahnstein natürlich löst?

Ein artgerechtes Futter was die richtigen Enzyme im Maul entstehen lässt, sollte die Beste Lösung für das Problem Zahnstein sein. Natürlich gibt es in der Nahrungsergänzung auch Enzymhaltige Mittel, die den Abbau von Zahnstein begünstigen.

 

Bildnachweis: caze

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