Ursachen, Risiken und was du tun kannst
Manche Hunde schlingen es hastig herunter, andere kauen genüsslich auf einzelnen Halmen: Grasfressen ist ein Verhalten, das viele Hunde zeigen – und ebenso viele Halter ratlos zurücklässt. Ist das normal? Braucht mein Hund etwas? Hat er Bauchweh? Oder ist das gefährlich?
In diesem Beitrag schauen wir genauer hin: Warum fressen Hunde Gras – und was kannst (oder solltest) du tun?
Inhaltsverzeichnis
- Ist Grasfressen beim Hund normal?/a>
- Die häufigsten Gründe, warum Hunde Gras fressen
- Verdauungshilfe & Übelkeit
- Langeweile, Stress oder Übersprungverhalten
- Appetit auf Ballaststoffe
- Es schmeckt einfach gut!
- Muss ich mir Sorgen machen?
- Wann du genauer hinschauen solltest
- Achtung: Diese Gefahren lauern beim Grasfressen
- Was du tun kannst – ganz praktisch
- Fazit
- FAQs: Die 10 häufigsten Fragen rund ums Grasfressen
Ist Grasfressen beim Hund normal?
Ja. Sehr sogar.
Studien und Erfahrungen zeigen, dass bis zu 80 % aller Hunde gelegentlich Gras fressen, manche sogar regelmäßig. Das Verhalten ist bei den allermeisten Tieren nicht krankhaft, sondern eine völlig normale, instinktive Handlung.
Dennoch lohnt sich ein Blick auf mögliche Ursachen – denn sie sind so vielfältig wie die Hunde selbst.
Die häufigsten Gründe, warum Hunde Gras fressen
Instinktives Verhalten
Hunde stammen vom Wolf ab – und der ist kein reiner Fleischfresser. Wölfe nehmen durch den Magen-Darm-Inhalt ihrer Beutetiere regelmäßig pflanzliche Bestandteile auf: Beeren, Wurzeln, Gräser.
Auch Haushunde haben sich diesen instinktiven Appetit auf Pflanzenkost bewahrt. Gras gehört schlicht zum natürlichen Spektrum.
Gut zu wissen: Hunde sind keine reinen Carnivoren, sondern „opportunistische Allesfresser“. Das schließt auch Pflanzenbestandteile ein.
Verdauungshilfe & Übelkeit
Ein weitverbreiteter Mythos: Hunde fressen Gras, um sich zu erbrechen.
Tatsächlich stimmt das nur bedingt. Studien zeigen:
- Nur etwa 20–25 % der Hunde erbrechen sich nach dem Grasfressen.
- In den meisten Fällen tritt kein Erbrechen auf.
Es ist also nicht gezielt eine „Selbstbehandlung“ – aber: Gras kann die Verdauung anregen. Die rau strukturierte Faser kann die Darmtätigkeit unterstützen oder dabei helfen, unangenehme Gefühle im Magen zu lindern.
Langeweile, Stress oder Übersprungverhalten
Gerade bei Hunden, die viel allein sind oder wenig geistige Auslastung haben, kann Grasfressen auch ein Stressventil sein – vergleichbar mit Nägelkauen beim Menschen.
Beobachte deinen Hund
- Frisst er nur draußen Gras, wenn er nicht ausgelastet ist?
- Tut er es hektisch oder auffällig oft?
- Wirkt er dabei nervös oder fahrig?
Dann kann Beschäftigung helfen
- Suchspiele im Gras
- Clickertraining
- Kausnacks für zuhause
Oder auch nur mal Hund, Hund sein lassen.
Appetit auf Ballaststoffe
Gras enthält unlösliche Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen können – wie bei uns Menschen Vollkorn oder Gemüse. Manche Hunde haben ein instinktives Bedürfnis nach mehr Faser in ihrer Nahrung.
Besonders bei
- sehr fleischlastiger Ernährung
- Trockenfutter ohne pflanzliche Komponenten
- Verdauungsproblemen oder Verstopfung
Einige Hunde hören auf, Gras zu fressen, wenn man ihnen ballaststoffreiche Zusätze anbietet: z. B. Karotte, Kürbis, Flohsamenschalen oder eingeweichter Hafer.
Darum sollte man bei einer fleischlastigen Nassnahrung wie ANIfit den Mahlzeiten die angebotenen Flocken oder aber selbstgemachte Beilagen zufügen.
Es schmeckt einfach gut!
Ja, so einfach kann es sein.
Einige Hunde scheinen wirklich Freude am frischen, saftigen Geschmack von Gras zu haben – ähnlich wie wir an knackigem Salat. Besonders beliebt ist:
- junges Frühlingsgras
- noch feuchtes Gras nach dem Regen
- bestimmte Sorten wie Weidelgras oder Schilf
Wenn dein Hund gezielt bestimmte Halme auswählt, dann ist der Geschmack vielleicht die Hauptmotivation.
Muss ich mir Sorgen machen?
In der Regel: Nein.
Grasfressen ist bei gesunden, vitalen Hunden völlig unbedenklich – wenn keine weiteren Symptome auftreten. Unbedenklich ist das Verhalten…
✅ wenn dein Hund dabei ruhig und gezielt frisst
✅ wenn es nur gelegentlich passiert
✅ wenn kein Erbrechen, Durchfall oder Appetitlosigkeit auftritt
✅ wenn dein Hund ansonsten gesund, verspielt und munter ist
Wann du genauer hinschauen solltest
🚩 Dein Hund frisst plötzlich sehr viel Gras, obwohl er das früher nicht getan hat
🚩 Er frisst hektisch, fast panisch, als würde er „etwas loswerden wollen“
🚩 Es kommt regelmäßig zu Erbrechen, Durchfall oder Bauchweh
🚩 Dein Hund wirkt apathisch, appetitlos oder zieht sich zurück
Dann solltest du
- Ernährung überprüfen (Ballaststoffe, Qualität, Fütterungszeiten)
- Stressoren ausschließen (Langeweile, Trennungsangst, Reizüberflutung)
- Tierärztlich abklären lassen, ob Magen-Darm-Probleme vorliegen
Achtung: Diese Gefahren lauern beim Grasfressen
Nicht das Gras selbst ist das Problem – sondern wo dein Hund es frisst.
⚠ Chemikalien
Vermeide Wiesen oder Parks, die gespritzt oder gedüngt wurden. Rückstände von:
- Pestiziden
- Unkrautvernichtern
- Rasendüngern
… können beim Abschlecken oder Fressen schwere Schäden an Leber, Niere oder Darm verursachen.
⚠ Parasiten & Bakterien
Grasflächen, auf denen viele Hunde koten oder Urin absetzen, können mit:
- Wurmeiern
- Giardien
- Leptospiren oder
- Lungenwürmern
belastet sein. Achte auf regelmäßige Kotuntersuchungen und gute Hygiene.
⚠ Verletzungsgefahr
Spitze, trockene Grashalme (z. B. Schilfrohr) können:
- den Rachen reizen
- im Nasen-Rachenraum stecken bleiben
- sogar den Magen verletzen
Was du tun kannst – ganz praktisch
✅ Frisches Gemüse ergänzen: Karotte, Zucchini, Kürbis, Hafer
✅ Gute Kauartikel anbieten: statt „Langeweile-Gras“ lieber Rinderkopfhaut
✅ Weidefläche prüfen: keine Chemie, wenig Hundekontakt
✅ Verhalten beobachten: Frisst dein Hund eher bei Stress oder Unterforderung?
✅ Futterqualität optimieren: hochwertige, naturbelassene Produkte
Fazit
Grasfressen ist meist völlig harmlos und gehört zum normalen Verhalten vieler Hunde. Ob aus Instinkt, Lust, Langeweile oder zur Unterstützung der Verdauung: In den allermeisten Fällen gibt es keinen Grund zur Sorge.
Nur wenn das Verhalten plötzlich, zwanghaft oder mit Symptomen auftritt, solltest du genauer hinsehen – und notfalls einen Tierarzt konsultieren.
Mit einem Blick für die Bedürfnisse deines Hundes und einer guten, artgerechten Fütterung (z. B. mit ANIfit oder anderen naturreinen Komponenten) lässt sich das Bedürfnis nach Gras oft regulieren.
FAQs: Die 10 häufigsten Fragen rund ums Grasfressen
Frisst mein Hund Gras, weil er Bauchweh hat?
Möglich, aber nicht zwingend. Einige Hunde tun es, wenn ihnen übel ist – viele aber auch ohne jedes Unwohlsein.
Ist Grasfressen gefährlich?
Nur, wenn das Gras mit Chemikalien behandelt ist oder Parasiten beherbergt.
Sollte ich meinen Hund davon abhalten?
Nicht unbedingt – solange das Gras „sicher“ ist und dein Hund keine Beschwerden zeigt, darf er es ruhig tun.
Kann Grasfressen eine Mangelerscheinung sein?
Ja – Ballaststoffmangel oder unausgewogene Fütterung kann ein Auslöser sein.
Mein Hund erbricht nach dem Grasfressen – ist das normal?
Gelegentliches Erbrechen ist möglich. Wenn es häufiger vorkommt, bitte abklären lassen.
Warum frisst mein Hund nur im Frühling Gras?
Weil das Gras dann jung, zart und besonders schmackhaft ist.
Kann ich Gras extra anbieten (z. B. im Topf)?
Ja! Viele Hunde mögen Weizengras, Katzengras oder Hafergras im Topf.
Mein Welpe frisst Gras – ist das gefährlich?
In kleinen Mengen meist harmlos. Achte aber besonders auf Parasiten, da Welpen empfindlicher reagieren.
Mein Hund frisst Gras und hat danach Durchfall – was tun?
Tierärztlich abklären lassen – es könnte ein Parasitenbefall oder Magen-Darm-Reizung sein.
Gibt es Alternativen zum Grasfressen?
Ja: ballaststoffreiche Gemüse, getrocknete Kräuter oder spezielle Ergänzungsfuttermittel mit Rohfaseranteil.