Lesen & verstehen von Tierfuttermittel-Etiketten

Viele Hunde- und Katzenhalter versuchen ein geeignetes Futter für ihren Liebling zu finden. Das Vorhaben ist im heutigen Futterdschungel nicht gerade eine einfach Aufgabe. Nicht nur die unterschiedlichen Aussagen im Internet oder Foren sind verwirrend, auch die Deklaration der Futtermittel macht es dem Verbraucher nicht gerade einfacher. 

Daher möchte ich in diesem Beitrag versuchen ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, so dass ihr euch besser im Dschungel der Futtermittelindustrie zurechtfindet und ein geeignetes Futter für euren Liebling finden könnt.

Mein erster Tipp: Nicht immer alles als gegeben hinnehmen sondern eher hinterfragen!

 

Deklaration – Hundefutter

Die Gesetzgebung, also die Futtermittelverkehrsverordnung (EG-VO 767/2009), regelt die Kennzeichnungspflicht von Hundefutter. Dabei sind u.a. die Pflichtangaben von Rohprotein, Rohöl, Rohasche, Rohfaser und Feuchtigkeit aufzuführen. Mit Sicherheit sind aber die Angaben von Inhalts- und/oder Zusatzstoffen für eine abschließende Beurteilung nicht außer Acht zu lassen. 

Wenn ich mir allerdings diese Verordnung oder einige Deklarationen ansehe, hab ich das beklemmende Gefühl, das ich das Studium eines Ernährungswissenschaften abschließen müsste, um da durchzusteigen. Allerdings kann man auch alles verkomplizieren. Eine einfache Art des Ausschlussverfahrens wäre es, sein Haustier entscheiden zu lassen.

TIPP: Wenn der Hersteller eine 100%-ige Deklaration und eine angemessene Produktbeschreibung verwendet, sagt das nicht nur viel über die Seriosität des Herstellers aus sondern kann auch für ein Qualitätsmerkmal des ganzen Futters gesehen werden.
MERKE: Wer gute Zutaten verwendet wird das auch erwähnen, wäre ja schön blöd wenn er das nicht machen würde.

Deklaration richtig lesen

Entscheidend ist: man muss sich intensiv mit der Deklaration auseinander setzen und dieses auch wollen. Nur dann kann man die Deklaration seines Hundefutter verstehen und ggf. hinterfragen.

Der erste Schritt ist hierbei, das der Tierbesitzer zwischen einer halboffenen Deklaration, einer geschlossenen bzw. offener geschlossene Deklaration und der offenen Deklaration unterscheiden kann.

 

Offene oder geschlossene Deklaration?

Die vollständig offene Deklaration wird im Heimtierbereich, meist auf Grund zum Schutz der Rezeptur, kaum angewendet. Diese offene Art der Deklaration ist fast nur im Nutztierbereich zu finden. Umgangssprachlich spricht man allerdings schon von einer offenen Deklaration, wenn die Prozentangaben nicht in Klammern stehen.

Das Futtermittelrecht gestatten für Heimtiernahrung weiterhin die sogenannte „halboffene“ oder „geschlossene“ Deklaration. Schauen wir uns die drei Varianten mal genauer an.

 

Offene Deklaration

Jede Zutat muss einzeln aufgelistet sein. Der Prozentanteil muss ohne Klammer vor oder hinter der Zutat stehen und optimal ist die Zutat eindeutig beschrieben – Beispiel: Rindermuskelfleisch – hier ist hochwertiges Muskelfleisch enthalten. Alle Zutaten zusammengerechnet müssen 100% des Inhalts ergeben.

Beispiel: 80% Rind, 20% Karotten

Hier haben wir 80% Rind und 20% Karotten im Futter.
80% + 20% = 100% Inhalt.

 

Halboffene Deklaration

Die Prozentangabe steht in Klammern. Das heisst jetzt nicht, wie vorher in der offenen Deklaration, das 80% Rind im Futter enthalten sind. Es heisst lediglich das 80% von Masse X (diese eindeutige Angabe fehlt uns leider) Rind ist. Und die Zutat Rind ist nicht ausreichend beschrieben – Beispiel: Rind – hier bleibt die Frage offen: was vom Rind?

Beispiel: X Rind (80%), Karotte (20%).

 

Geschlossene Deklaration

Bei der geschlossenen Deklaration wird die Zusammensetzung lautl §13 Anlage 2b der Futtermittelverordnung lediglich nach Futtergruppen aufgeschlüsselt. Die Zutaten werden in absteigender Reihenfolge ihrer Gewichtsanteile aufgelistet. Mengenanteile gibt es wenig bis gar keine.

Beispiel: Fleisch- und tierische Nebenerzeugnisse, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Getreide, Mineralstoffe (2%), Maismehl, Öle und Fette, Zucker

Tierische Nebenerzeugnisse
Der Begriff tierische Nebenerzeugnisse des deutschen Futtermittelrechts umfasst, abgesehen vom Muskelfleisch, nahezu alle anderen Organe und Innereien eines Schlachttieres, die für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet sind. Hierzu zählen sowohl Organe wie Leber und Lunge, als auch Schlachtabfälle wie Hörner, Felle, Federn oder Genitalien.

 

Pflanzliche Nebenerzeugnisse
Sind nichts anderes als Abfallprodukte, die bei der Getreideverwertung anfallen (u. a. Maispflanze, Weizenkleie, Erdnussschalen, Pflanzenmehle, Stroh, …). Der Hersteller nutzt diese als billige Füllstoffe. Der Hund oder die Katze können diese schlecht verwerten und führen eher zu Irritationen im Verdauungstrakt.

TIPP: Schauen Sie sich mal ein Spezialfutter – für Hunde mit Arthrose, spezielle Rassen, für Übergewichtige usw. – an und vergleichen Sie die Zusammensetzung mit einer normalen Futtersorte des Herstellers. Große Unterschiede werden Sie nicht feststellen.

Wie erkennt man minderwertige Proteine im Hundefutter?

Die Tierfuttermittelindustrie hat recht früh erkannt, das sie in diesem Segment riesen Gewinne erzielen können. Leider machen viele Hersteller skrupellos Gebrauch davon, indem sie günstige, minderwertige Bestandteile verwenden und dennoch versuchen, uns zu überzeugen, dass ihr Futter von höherer Qualität ist, als es tatsächlich der Fall ist.

Diese minderwertigen Futtersorten, die sich gern über massive Werbung als Premiummarken tarnen, sind nicht nur eine Geldverschwendung für den Tierbesitzer sondern eher eine Gelddruckmaschine für den Hersteller. Wer auf der Strecke bleibt, sind unsere Tiere.

Auf lange Sicht gesehen, kann dieses Geschäftsmodell der Industrie ernsthafte negative Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Vierbeiner haben. Nahezu alle chronischen Erkrankungen wie Allergien, Diabetes, Verdauungsprobleme und sogar Krebs könnten mit minderwertigem Hundefutter und den unnötig vielen syntethischen Zusatzstoffen in Verbindung stehen.

Beispiel einer Zusammensetzung eines handelsüblichen Trockenfutter
Frisches Geflügel (25 %), Gerste, Mais, Geflügelfleischmehl, Reis, Rübentrockenschnitzel (entzuckert), Tierfett, Fleischmehl, Proteinhydrolysat, Fischmehl, Leinsamen, Erbsen (getrocknet), Hefe (getrocknet, incl. 0,1 % Mannanoligosaccharide

Schauen wir uns die Deklaration mal etwas genauer an

Hier steht frisches Geflügel an erster Stelle, und man könnte annehmen, dass das Futter hauptsächlich aus Geflügelfleisch besteht. Das ist jedoch ein Irrtum. Zum einen besteht Geflügel zu etwa 70% aus Wasser und nach dem Entzug dieses Wassers, macht frisches Geflügel nur noch 7,5% des Trockenfutters aus. Als Zweites steht da nicht „frisches Geflügelfleisch„. Da nicht explizit von Fleisch die Rede ist, kann diese Zutat aus allen möglichen Geflügelteilen bestehen, es muss nicht zwingend Fleisch sein.

Woher kommt dann der hohe Proteinanteil?

Da wir jetzt wissen, das der Proteinanteil unmöglich von dem geringen Fleischanteil stammen kann, wird er hier mit dem an dritter Stelle stehenden Mais in Form von pflanzlichem Protein „gepimpt“. Wie so oft gibt auch hier der Hersteller keine genauen %-Angaben über die Zutaten an, sodass man keine 100% Aussage treffen kann woher denn nun wirklich der fehlende Proteinanteil kommt.

Ist es denn nicht egal ob pflanzliche oder tierische Proteine?

Ist es nicht. Die Arminosäuren von pflanzliche Proteinen sind für den Hund viel schwerer zu verdauen als die Arminosäuren von tierischen Proteinen. Die Futtermittelindustrie erfüllt zwar mit Minderwertigen Proteinen die Mindestanforderungen für Tierfutter, allerdings auf Kosten des Tieres. Diese Zutaten können nur mangelhaft vom Haustier verwerten werden.

Sind Begriffe wie: Mais, Maismehl, Maisklebermehl, Reis, Gerste, Hirse, Erbsen, Erbsenprotein, Soja und ähnliches aufgelistet, kann man stark davon ausgehen das hier der Futterhersteller seine Gewinnspanne mit minderwertigen pflanzlichen Proteinen erhöht hat.

Essentielle Aminosäuren die der Hund braucht

Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin sind die 10 essentiellen Aminosäuren für Hunde.

Pflanzliches Eiweiß enthält in der Regel nicht alle benötigten Aminosäuren und so muss dann dem minderwertigem Futter künstliche Aminosäuren zugesetzt. Diese erkennt man an dem L vor dem Namen der Aminosäure auf der Zutatenliste, wie z. B. L-Lysin, L-Cystin, L-Tyrosin und L-Carnitin.

Damit wird die fehlende Nährstofflücke geschlossen, was für mich persönlich nicht viel mit einer gesunden Hundeernährung zu tun hat.

Besteht Protein immer aus Fleisch?

Protein
keinerlei Angaben – Tier, Fleisch, Brühe, Pflanze unbekannt

Lammprotein, Geflügelprotein, …

muss kein Fleisch sein, können auch Federn o.ä. sein

Lammfleischprotein, Geflügelfleischprotein, …

zumindest Fleisch, in welcher Qualität (Muskelfleisch, Abfälle…) ist unbekannt

ERNÄHRUNG - Was können Sie selber ganz einfach tun?

1. Nehmen Sie so viele funktionelle Nahrungsmittel wie möglich in die Ernährung Ihres Hundes  hinein.
2. Eliminieren Sie so viele nicht-funktionelle Nahrungsmittel wie möglich aus der Ernährung Ihres Hundes.

Inhalts- & Zusatzstoffe

Wenn Sie sich mit dem Thema Hundefutter schon einmal auseinandergesetzt haben, sind Ihnen sicherlich schon die begrifflichkeiten Rohprotein und Rohasche unter die Augen gekommen. Letztendlich ist aber nicht nur der Gehalt von Rohprotein oder Rohasche ausschlaggebend, sondern eher die Inhaltsstoffe und die Quelle des Hundefutters. Denn minderwertige Bestandteile im Hundefutter können diese Werte ganz schnell verfälschen.

Extrem wichtig ist es daher, dass die Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sind. Diese dann auch noch zu 100% deklariert wäre der Idealfall.

Aber auch bei natürlichen Zutaten darf man es nicht übertreiben. So kann sich die tägliche Gabe von Kräutern und/oder Heilpflanzen im Hundefutter negativ auf die Gesundheit des Tieres auswirken.  

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MERKE: Zusatzstoffe werden oft hinter E Bezeichnungen versteckt. Wenn man die Zusammensetzung nicht mehr mit normalem Menschenverstand versteht und/oder erst das Internet durchforsten muss, um zu sehen was sich hintern den einzelnen Bezeichnungen versteckt, sollte man die Finger von diesem Futter lassen.

Inhaltsstoffe im Hunde- oder Katzenfutter

  • Ascorbinsäure / Ascorbyl Palmitat = synthetische Form von Vitamin C
  • Bierhefe = Nebenprodukt aus der Bierherstellung, reich an Vitamin B
  • Cassia Gum = Bindemittel. Wird in der Regel in Nassfutter verwendet und dient der optischen Aufbesserung für den Käufer, nicht fürs Tier.
  • Chondroitin = Produkte mit Dosierungen von 730-1.000 mg/Tag werden gastrointestinale Beschwerden (Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit) sowie Kopfschmerzen bzw. Schwindelgefühl als häufige unerwünschte Wirkungen aufgeführt.
  • Eisenoxid = natürliche Quelle von Eisen, wird dem Futter oft zugesetzt, um eine fleischähnliche Farbe zu erhalten
  • Enterococcus Faecium = gute Darmbakterien https://de.wikipedia.org/wiki/Enterococcus_faecium
  • Farbstoffe = Diese Stoffe sind nur dazu da, das Futter appetitlicher aussehen zu lassen. Sie enthalten weder Nährstoffe noch tragen sie etwas zum Geschmack des Hundefutters bei. Genau wie Geschmacksverstärker stehen auch sie im Verdacht, Unverträglichkeiten und Allergien auslösen zu können. Zudem sind sie alle synthetischen Ursprungs, also nicht natürlichen Ursprungs.
    E127 (Erythrosin)
    = dieser Farbstoff soll zu den zuvor genannten Symptomen außerdem Schilddrüsenstörungen hervorrufen.
    E123 (Amaranth)
    = ein dunkelroter Lebensmittelfarbstoff. In den USA ist er sogar verboten, da er unter Krebsverdacht steht.
    E 200 (Sorbinsäure) = Konservierungsstoff
    E 202 (Kaliumsorbat) = Kaliumsalz der Sorbinsäure, Konservierungsstoff, kann Allergien auslösen
    E 250 (Natriumhexametaphosphat / Natriumnitrit) = dient u.a. als Konservierungsmittel
    E 306 (Tocopherol / stark tocopherolhaltige Extrakte natürlichen Ursprungs) = Antioxidationsmittel und Konservierungsmittel
    http://das-ist-drin.de/glossar/e-nummern/e306-stark-tocopherolhaltige-extrakte-tocopherol/
    E 324 (Ethoxyquin) = Konservierungsmittel, Antioxidans, Futtermittelzusatzstoff
    E 341 (Calciumphosphat / Dicalciumphosphat) = Lebensmittelzusatzstoff (in der Nutztierhaltung untersagt) Vorsicht beim Phosphat/Kalziumhaushalt
    http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/125.e341_calciumphosphat.html
    E422 (Glycerin) = ein Zuckeralkohol und Aromastoff/Süßungsmittel https://de.wikipedia.org/wiki/Glycerin
    Cellulose / Zellulose / E460 = Rohstoff hauptsächlich zur Papierherstellung, Lebensmittelzusatzstoff
    http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/175.e460_cellulose.html
    E 508 (Kaliumchlorid) = chemische Verbindung von Kalium mit Chlor, insbesondere Verwendung zur Herstellung von Kalidüngern, Festigungsmittel und Geschmacksverstärker im Futter https://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumchlorid
    E 1520 (Propylenglycol) = Lebensmittelzusatzstoff
    http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/316.e1520_propylenglycol.html
  • Fette und Öle – kann alles sein, wenn es nicht genau deklariert ist (z. B. auch altes Frittierfett, Fette toter Tiere usw.)
  • Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse sowie pflanzliche Nebenerzeugnisse = siehe hier
  • Fructo-Oligosaccharide = zur Darmförderung, Mehrfachzucker, Verwendung als Prebiotika
  • Fructose = Fruchtzucker
  • Gelatine = Binde- und Verdickungsmittel
  • Getreidemehl = alle Arten von gemahlenem Getreide
  • Glucosamin = hat knorpelaufbauende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. Daher stellt das Haupteinsatzgebiet von Glucosamin die Behandlung von Gelenkerkrankungen wie der Arthrose dar. Hierbei handelt es sich um Verschleißerscheinungen, wobei es zu einem Abbau der natürlichen Knorpelmasse kommt.
  • Glutamat = Geschmacksverstärker – entsteht auch beim Prozess des hydrolisierens
  • Gluten = ein Kleber bzw. Klebereiweiß, enthalten in Getreide wie Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel usw.
  • Glutenfrei= Psydogetreide wie Amaranth, Buchweizen und auch Mais, Reis
  • hydrolysiert / Hydrolyse = https://de.wikipedia.org/wiki/Hydrolyse
  • Inulin = Futterzusatzstoff zur Erhöhung des Ballaststoff Anteils, als Fettersatz und um den Geschmack zu verbessern
  • Kräuter und Heilpflanzen – die beliebtesten im Hundefutter sind Thymian, Majoran, Oregano, Petersilie, Salbei, Brombeere, Himbeere, Heidelbeere, Schwarze Johannisbeere, Holunderbeere, Aroniabeere, Brennnessel, Weißdorn, Löwenzahn, Ginseng, Schafgarbe, Fenchel, Kümmel, Mistelkraut, Enzianwurzel, Blaubeere, Yucca (pflanzliches Schmerzmittel), Fenchel, Kamille, Mistelkraut, Enzianwurzel, Tausendgüldenkraut uvm. Kräuter = zu viele Kräuter können zu Unverträglichkeiten führen und sind für die tägliche Fütterung eher ungeeignet
  • Lactobacillus = Bakterium, Ballaststoff, Prebiotikum
  • Linolsäure – zweifach ungesättigte Fettsäure https://de.wikipedia.org/wiki/Linols%C3%A4ure
  • Maltodextrin = wasserlösliches Kohlenhydratgemisch, meist Füllstoff
  • Mannan-Oligosaccharide = Prebiotika, Ballaststoffe aus der Zellwand von Hefe
  • Tierprotein = weder ist die Tierart noch das Tierbestandteil deklariert, daher kann es alles vom Tier sein. So z. B. auch aus 100% Federn bestehen, was als hypoallergen „verkauft“ wird
  • Pektine = lösliche Ballaststoffe, meist Verdickungsmittel
  • pflanzliche Eiweißextrakte = alle Produkte, die aus Pflanzen hergestellt werden mit mind. 50% Eiweißgehalt z.B. Kartoffeleiweiß, Weizenprotein, Erbsenproteinkonzentrat
  • Riboflavin / Lactoflavin = synthetische Form von Vitamin B2
  • Rübenschnitzel /Trockenschnitzel/Rübenmus/Rübenfasern = Nebenprodukt der Zuckerrübenverarbeitung. Dient z. B. bei Nassfutter der optischen Aufbesserung (Futter wird „roter“)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Zuckerr%C3%BCbenschnitzel
  • Sulfate / -sulfat = Verbindungen mit Schwefelsäure, erhöht die Verdaulichkeit gebundener Stoffe
  • Yucca = u.a. pflanzliches Schmerzmittel (Achtung bei Dauermedikation)

  • Zellulose = unverdauliche Pflanzenteile – meist ein Füllstoff

  • Zucker / Zuckerersatzstoffe (-ose) = u. a. Sukrose, Saccharose, Dextrose, Melasse, Malzkeime, Rübenschnitzel, Karamell, Zellulose, Maltose, Aspartam, Glucosamin, Traubenzucker, Glukose
  • Zusatzstoffe = Oberbegriff für verschiedene Stoffklassen

 

Kräuter im Hundefutter

Natürlich macht hier die Menge das Gift und viele Kräuter bieten eine Menge an Vitaminen für unsere Vierbeiner. Dennoch gibt es Kräuter die für eine bestimmte „Aufgabe“ eingesetzt werden.

  • Brennnessel = wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus, regt die Nierentätigkeit an, senkt die Harnsäure und wirkt blutbildend auf rote Blutkörperchen (Erythozyten: verantwortlich für den  Sauerstofftransport)
  • Echinacea = Arzneipflanzen zur Kräftigung des Immunsystems. Achtung!!! Kann eine Wechselwirkung mit Immunsystemblockern (z. B. Cortision, Apoquel…) bis zum anaphylaktischen Schock bewirken.
  • Ginseng = Inhaltsstoffe aus der Wurzel können die Blutgerinnung verändern. Kann Probleme bei Diabetis oder hohem Blutdruck machen – sollte mit einem Tierarzt abgesprochen werden
  • Kartoffel = basisch und beruhigt den Darm. Bitte nur gekocht und nur ohne Pelle
  • Löwenzahn = dient der Entgiftung und belastet die Leber (die sollte gesund sein) mehr als Mariendistel. Bei jeder Entgiftung sollte ein Transportmittel (Chloralle, Zeolith…) zur Verfügung stehen, sonst könnte ich den Organismus durch die Freisetzung vergiften.
  • Mariendistel = dient der Entgiftung, belastet die Leber weniger als der Löwenzahn. Bei jeder Entgiftung sollte ein Transportmittel (Chloralle, Zeolith…) zur Verfügung stehen, sonst könnte ich den Organismus durch die Freisetzung vergiften.
  • Oregano = wirkt gut bei Hals- oder Bronchialbeschwerden
  • Pfefferminz = wirkt Stess mindernd
  • Omega-3 = wirkt sich positiv auf Zellkerne aus und macht sie „weicher“, heisst: sie können besser Vitamine & Co aufnehmen. Gut bei Neurodermitis oder Arthrose. Lesen Sie dazu auch meinen Artikel, Thrombozytenaggregationhemmung (wie Aspirin, macht das Blut dünner), Gefäßerweiterung (blutdrucksenkend), Entzündung (Reduzierung), Schmerzen (Reduzierung), Immunsystem (stärkt das Immunsystem, wird runtergefahren bei Überlastung), Hirnfunktion (Stärkung)
  • Omega-6 = bewirkt genau das Gegenteil. Wirkt sich negativ auf Zellkerne aus und macht sie „härter“, heisst: an ihnen prallen Vitamine & Co ab
  • Thymian = wirkt gegen schädliche Parasiten im Darm. Vorsicht: keine Dauergabe auf Grund der ätherischen Öle. Trächtige Hündinnen sollten kein Tymian bekommen
  • Tomate = enthält Solarin was tödlich für die Fellnase sein kann. Der Solarinanteil verringert sich nach Reifegrad der Tomate
  • Weißdorn = herzstärkend. Vorsicht bei Verwendung in Kombination mit Herzmedikamenten – sollte mit einem Tierarzt abgesprochen werden

Zusatzstoffe im Hunde- oder Katzenfutter

Zusatzstoffe sind Zubereitungen, Mikroorganismen und Stoffe die nicht als Futtermittel Ausgangserzeugnis oder Vormischung gelten. Sie werden also bewusst zugeführt. Einige Zusatzstoffe, wie Vitamin D3 oder Taurin (speziell für Katzen), müssen sogar später zum Futter hinzugefügt werden, um dem Tier in ausreichender Menge zur Verfügung zu stehen.

Wichtig ist auch hier immer die natürliche Herkunft und die Menge der Zusatzstoffe.

Demnach brauch man bei einem artgerechten Nassfutter, dass aus natürlichen Zutaten besteht und auf die Bedürfnisse des Tieres abgestimmt ist, kaum noch was an Zusatzstoffen hinzuzufügen. Der Organismus des Tieres wird sich aus den Zutaten, die ihm zur Verfügung gestellt werden, Bedarfsgerecht bedienen.

Beim Trockenfutter sieht das in der Regel leider anders aus. Hier müssen nachträglich Vitamine & Co. zugefügt werden, die auf Grund der Herstellungsweise – egal ob extrudiertes oder kaltgepresstes Hundefutter – verloren gehen.

Entscheidend ist es aber, die auf der Verpackung aufgeführten Zusatzstoffe unterscheiden zu können. Auch hier gibt es wieder die nicht kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe. Es ist also dem Hersteller überlassen ob er diese in der Deklaration aufführt oder nicht.

Aber schauen wir uns die unterschiedlichen Zusatzstoffe mal im einzelnen an. 

Technische Zusatzstoffe

Das sind alle Stoffe, die aus verarbeitungstechnischen (technologischen) Gründen zugesetzt werden. Darunter fallen:

  • Konservierungsstoffe (Säuren und Salze)
  • Antioxidantien
  • Verdickungsmittel, Geliermittel, Emulgatoren, Stabilisatoren
  • Säureregulatoren

Sensorische Zusatzstoffe

Damit es besser aussieht, besser riecht oder besser schmeckt werden die Sensorischen Stoffe eingesetzt. Diese dienen nur einem Zweck: Das Futter „aufzupeppen“.

  • natürliche und synthetische Farbstoffe
  • natürliche und künstliche Aromastoffe

Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe

Hierbei handelt es sich um lebenswichtige Nährstoffe die jeder Organismus braucht. Dazu gehören:

  • Spurenelemente
  • Aminsosäuren und ihre Salze
  • Vitamine

„Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig“

Wenn die Werbeaussagen der Hersteller von Industrienahrung für Haustiere recht hätten, dass Hunde und Katzen gesund bleiben, wenn sie dieses Futter konsumieren, dann müsste man sich doch darüber wundern, warum es eine zunehmende Anzahl kranker Tiere gibt.

Natürlich gibt es Hunde und Katzen die trotz minderwertiger Billigfutter aus dem Discounter ein hohes Alter erreichen. Das sind jedoch nur sehr wenige Ausnahmen. Die Wirklichkeit zeigt Tiere, die aufgrund des belasteten Stoffwechsels häufig nicht nur einen unangenehmen Geruch entwickeln sondern früher oder später an häufig auftretenden Krankheiten wie Arthrose, Diabetes, IBD oder Niereninsuffizienz leiden.

Dann geht die Karusselfahrt los: Das betroffene Tier wird mit teurem „Spezialfutter“ vom Tierarzt verorgt, das sicherlich auf kurze Zeit ein Symptom unterdrücken kann, aber mit großer Wahrscheinlichkeit andere Probleme verursacht. Wenn das nicht mehr hilft wechseln wir noch mal die Sorte oder helfen mit Antibiotika und andere Medikamente nach, um die Symptome zu unterdrücken. Nach der Ursache wird in den wenigsten Fällen geschaut, denn dafür braucht es eine ordentliche Diagnose.

Hunde und Katzen haben in den letzten Jahrzehnten leider gelernt mit „Müll“ zu überleben. Sie beissen über Jahre die Zähne zusammen und lassen sich nichts anmerken. Wenn ein Hund dann kurz vor 12 noch bescheid sagt, kann es bei einer Katze oftmals zu spät sein. Übrigens würde ein Kaninchen, eine Schlange oder ein Wellensittich bei falscher Ernährung ernsthaft erkranken und sterben.

Kennzeichnungspflicht Deutschland

Von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen sind vor allem Anwendungen der Gentechnik auf vorgelagerten Verarbeitungsstufen, etwa bei Futtermitteln. Kennzeichnungsfrei bleibt in der Regel auch, was mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestellt wird sowie Enzyme und andere Hilfsstoffe.

Keine Kennzeichnung: Lebensmittel, die mit Hilfe von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) hergestellt wurden. Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Eier, Milch, wenn sie von Tieren stammen, die Futtermittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen erhalten haben.

Keine Kennzeichnung: Zusatzstoffe, Aromen und Vitamine, die mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestellt werden. Die eingesetzten Mikroorganismen werden als „biologische Maschinen“ aufgefasst, die Nährstoffe in die jeweils gewünschten Substanzen umwandeln. Voraussetzung für die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht ist, dass im Lebensmittel bzw. dem Zusatzstoff keine Mikroorganismen oder deren Bestandteile mehr vorhanden sind.

Keine Kennzeichnung: Geringfügige GVO-Beimischungen…. in pflanzlichen Agrarrohstoffen bis zu einem Schwellenwert von 0,9 Prozent (bezogen auf die jeweilige Zutat) bleiben kennzeichnungsfrei, wenn der betreffende Hersteller oder Importeur des betreffenden Produkts glaubwürdig nachweisen kann, dass es sich um zufällige, technisch unvermeidbare GVO-Beimischungen handelt

Keine Kennzeichnung: Gentechnische Anwendungen bei Stoffen, die nicht auf der Zutatenliste von Lebensmitteln deklariert werden müssen. Enzyme, die mit Hilfe von gv-Mikroorganismen hergestellt werden, zum Beispiel: Chymosin (Labferment) bei der Käseherstellung, Stärke spaltende Amylasen in Brot oder Backmischungen, Amylasen und weitere Enzyme, die bei der Herstellung von Glukosesirup aus Stärke eingesetzt werden, Zellwand abbauende Pektinasen in Fruchtsäften und Wein

Quelle

Frei von Zusatzstoffen, Aromen und Geschmacksverstärkern…

Ohne Farbstoffe: Dafür sorgen Konzentrate oder Pulver aus Obst und Gemüse oder Gewürze. Sie gelten meist nicht als Farbstoffe und müssen deshalb auch nicht als Zusatzstoffe gekennzeichnet werden.

Ohne künstliche Aromen: Zwar verwenden Hersteller dann meist „natürliches Aroma“, doch auch dieses wird in der Regel im Labor hergestellt. Es stammt nicht aus dem Lebensmittel, nach dem es schmeckt, sondern lediglich aus einem natürlichen Rohstoff. Das können auch Holzspäne oder Zuckerrübenschnitzel sein.

Ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe: Lebensmittel mit dieser Werbeaussage sprechen Kunden an, die auf Geschmacksverstärker verzichten wollen, insbesondere auf Glutamat. Zahlreiche Produkte, die laut Werbung ohne diesen Zusatzstoff auskommen, enthalten dennoch Glutamat: Er versteckt sich in anderen Zutaten, insbesondere in Hefeextrakt, aber auch in Sojaprotein, Sojasauce und Würze, und muss dann nicht namentlich in der Zutatenliste angegeben werden.

Quelle

Fazit Kennzeichnungspflicht

Der Futtermittelhersteller der seine Zutaten auf dem Weltmarkt einkauft und hier in Deutschland zusammenmischt und verpackt, braucht keinerlei Angaben über Herkunft noch über verwendeter Zusatzstoffe die die jeweiligen Lieferanten von Fleisch, Getreide, Zusätzen, Vitaminen, … verwendet haben auf seinem Etikett aufführen.

Quelle

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse

Bei einem artgerechten und gesunden Hundefutter sollte Fleisch stets an erster Stelle stehen. Warum Fleisch? Wir haben bei Hund und Katze einen Carnivoren vor uns. Diesen hat der Mensch zwar in Form, Göße, Aussehen, Farbe, Felleigenschaft und Rasse verändert, jedoch nicht die DNA.

Hunde und die Katze haben immer noch ein Scherengebiss und einen im Verhältnis zum Körper kurzen Darm. Erst wenn dem Hund oder der Katze Backenzähne wachsen und sich die Darmlänge von 1:3 bei der Katze bzw. 1:5 beim Hund (Fleischfresser) auf 1:23 wie beim Schaf (Pflanzenfresser) verlängert hat, können wir über eine fleischarme Ernährung nachdenken. 🙂

Darmgesundheit Hund

Wir haben schon gelernt, dass die Zutaten nach Mengenangaben aufgeführt werden. Aber schon bei dieser eigentlich einfachen Liste tricksen manche Hersteller z. B. mit der Unterteilung der verschiedenen Getreidesorten oder deren unterschiedlichen Darreichungsform. Schauen wir uns das mal in einem Beispiel an.

Beispiel: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Maismehl, Maiskleber, Mais, …

So kann der Hersteller das Fleisch an erster Stelle aufführen. Wenn der Hersteller die Unterteilung beim Mais nicht machen würde, könnte seine Deklaration wenn es richtig blöd läuft, so aussehen:

Ergebnis: Mais, Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, …

 

Schauen wir uns das gleich mal mit Zahlen an.

Beispiel: 40% Rind, 30% Mais getrocknet, 20% Maismehl, 6% Karotten, 4% Maiskleber

40% klingt doch richtig viel, oder? Rechnen wir allerdings den Mais zusammen, sieht es schon wieder ganz anders aus.

Ergebnis: 54% Mais, 40% Rind 6% Karotten

Toller Trick, oder?

 

Deklaration Fleisch

Aber auch beim Fleisch gibt es die ein oder andere Art der „Schönrederei“. Fangen wir mal mit den Mehlen an. Ich habe diese mal in einer Art Ampel aufgeführt.

Tiermehl kann alles mögliche von einem Tier (Art unbekannt) sein

Geflügelmehl kann alles mögliche von einem Huhn sein

Fleischmehl zermahlenes Fleisch beliebiger Tiere (Art unbekannt)

Geflügelfleischmehl gemahlenes Geflügelfleisch

Merke: Bei Mehlen handelt es sich in der Regel um Schlachtabfälle inklusive Hufe, Hörner, Kadaver & Co. Nur beim Fleischmehl muss es sich wirklich um getrocknetes, gemahlenes Fleisch handeln.

Der neuste Trend nennt sich „Fleischhydrolysat“. Hierbei handelt es sich aber auch nur um Fleisch oder für das Futter verwertbare Schlachtabfälle die hydrolysiert (Aufspaltung von Enzymen durch eine Reaktion mit Wasser) worden sind.

Wieviel Fleisch ist drin?

Erinnern wir uns an die Deklarationsarten – geschlossen, halboffen und offen – müssen wir bei der Deklaration bei Fleisch erneut genau hinschauen um zu sehen, wie viel Fleisch und welche Art Fleisch ich eigentlich in meinem ausgewählten Futter habe.

ACHTUNG KLAMMERN!!!

Beispiel: Zusammensetzung ANIfit „GOCKELS DUETT“

Tierische Nebenerzeugnisse

Mittlerweile hat der Begriff „tierische Nebenerzeugnisse“ einen sehr schlechten Ruf. Da unter diesem Sammelbegriff fast alles erlaubt ist, ist das aber auch kein Wunder.

Tierische Nebenerzeugnisse können wertvolle Innereien wie Niere, Pansen, Herz, Leber, Lunge oder Strossen sein, allerdings auch Schlachtabfälle, Kadaver, Hirn, Därme Urin und vieles mehr.

Wenn die tierischen Nebenerzeugnisse nicht explizit ausgewiesen sind, sei es auf dem Etikett oder auf der Internetseite des Herstellers… Finger weg.

MEIN TIPP: ANIfit Nassfutter verwendet wertvolle Innereien als tierische Nebenerzeugnisse.

Buchtipp

„Katzen würden Mäuse kaufen“ von Hans-Ulrich Grimm

Deutschlands Nahrungsmittelkritiker Nr. 1, Hans-UlrichGrimm, hat mit „Katzen würden Mäuse kaufen“ einen schockierenden Bericht über die Skrupellosigkeit der Tierfutterindustrie verfasst. Denn glaubt man der Werbung, ist das Beste für unser Haustier gerade gut genug.

Aber statt ausgewogener Nahrung bekommen unsere vierbeinigen Lieblinge eine ungesunde Mischung aus Schlachtabfällen, Streckmitteln und Stabilisatoren. Darunter auch immer wieder Skandalöses: Klärschlamm etwa. Oder neuartige Ingredienzen aus Erdgas, gewonnen mit Hilfe von Bakterien. Natürlich ganz ohne Kennzeichnung. Damit die Tiere das überhaupt zu sich nehmen, werden Geschmacksstoffe beigemischt.

In »Katzen würden Mäuse kaufen« deckt sie Hans-Ulrich Grimm auf, die unappetitliche Wahrheit über kommerzielles Tierfutter.

Auswahl des Futters

Da wir jetzt schon viel über Deklaration wissen, könnten wir die Futtersorten eigentlich besser miteinander vergleichen. Allerdings muss man sich genau anschauen was man für sein Geld bekommt. Daher sollte man immer einen prüfenden Blick auf die Deklaration des Futters werfen.

Wir müssen demnach darauf achten, was wir miteinander vergleichen. Beispiel: Eine Dose 400g Nassfutter kann 90-95% Fleisch enthalten oder 50%. Das ist dann wie beim Metzger: 90g Fleisch sind teurer als 50g Fleisch.

Wichtig: Trockenfutter (7-14% Feuchtigkeit) kann man mit Nassfutter (75% Feuchtigkeit) nur vergleichen, wenn man beide in den gleichen Zustand (Feuchtigkeit) bringt.

Des Weiteren spielen die Klammern eine nicht unbedeutende Rolle. In jedem Fall sind Angaben ohne Klammer immer eindeutiger, als die Angaben in Klammern. 

Kommen wir aber jetzt dazu, wie man ein Futter für seinen Liebling auswählen kann. Eine einfache Methode um Futtersorten zu vergleichen, wäre die folgenden Punkte abzuarbeiten.

1. Fütterungsempfehlung
Als erstes kann man sich die Fütterungsempfehlung ansehen. Hier sieht man relativ schnell ob man viel oder wenig füttern muss. So kann es schnell passieren, dass ich von einer vermeintlichen „teureren“ Futtersorte weniger geben muss als von einer „günstigeren“ und sich der Preisunterschied dadurch schnell relativiert.

2. Klammern
Alle Angaben sollten ohne Klammern aufgelistet sein und im optimalen Fall zusammen 100% ergeben.

3. Bestandteile & Mengenangaben
Jener Bestandteil, der den größten Anteil ausmacht, steht ganz vorn. Danach folgen in absteigender Reihenfolge die weiteren Bestandteile. Ein großer Vorteil wäre es, wenn bei allen Bestandteile auch eine Mengenangabe steht.

Achtung wenn Bestandteile aufgeteilt werden, die eigentlich ein Bestandteil sind:
Deklaration: Lammfleischmehl, …,  Dinkelmehl, Dinkelschrot, Dinkelkleie, …
Inhalt: Dinkel, Lammfleischmehl,…

4. Verwendungszweck
Es sollte sich bei dem Futter um ein Alleinfuttermittel handeln.

5. Analytische Bestandteile
Diese sollten aus Protein, Fett, Rohfaser, Kohlenhydrate und Rohasche bestehen. Beim Futter sollte auf Geschmacksverstärker, Konservierungs- oder Farbstoffe sowie Tier- oder Pflanzenmehle verzichtet werden.

TIPP:  Kohlenhydrate berechnen: Ausgangswert 100%. Ziehen Sie die analytischen Bestandteile (Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, Rohasche und Feuchtigkeit) davon ab. Die Restmenge ergibt den Anteil der Kohlenhydrate.

6. Inhaltsstoffe
Weniger ist oft mehr. Auf zu viele künstlich hinzugefügte Inhaltsstoffe sollte verzichtet werden.

7. Soßen & Trinkwasser
Da man selbst Trinkwasser zuführen kann um im Notfall eine „Soße“ zu erzeugen, kann man eigentlich auf beide Zusätze verzichten.

8. Zusatzstoffe
Vitamine und Mineralstoffe sollten in jedem guten Nahrungsmittel von Natur aus enthalten sein. Wenn ich diese Stoffe zusätzlich zufügen muss, suggeriert mir das, dass diese Stoffe vorher entweder nicht enthalten waren oder beim Herstellungsprozess kaputtgemacht worden sind. Ansonsten brauche ich bei guten Nahrungsmitteln keine Zusatzstoffe zuführen. Auch hier gilt: weniger ist mehr.

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