Warum verweigert mein Hund/meine Katze das Futter?

Solange das Tier frisst, ist alles in Ordnung. Aber was wenn der Hund oder die Katze das Futter verweigern? Meist ist dies ein schleichender Prozess. Zu Beginn denkt man noch: „Naja, wenn mein Tier mal ein oder zwei Mahlzeiten auslässt, wird es schon nicht so schlimm sein.“

An alle Katzenbesitzer: Nach 16 Stunden „Fressstreik“ kann die Katze Leberprobleme bekommen. Da haben es Hundebesitzer „einfacher“. Die können ihren Liebling einfach mal hungern lassen. Für mich ist das keine Lösung, aber hier darf jeder selbst entscheiden wie weit er geht. Ich schreibe meine Artikel aus eigenen Erfahrungen heraus, denn auch ich war 2012 mit dieser Problematik konfrontiert: Meine Hündin lehnte jedes Futter nach kürzester Zeit ab.

Heute weiß ich, dass es an vielen unterschiedlichen Sachen liegen kann. Schauen Sie sich einfach die aufgeführten Punkte an, reflektieren Sie diese bei Ihrem Tier und entscheiden Sie dann, was Sie unternehmen. Die Verantwortung für Ihr Tier liegt bei Ihnen. Aber beginnen wir einfach mal mit den unterschiedlichen Auslösern und möglichen Lösungen.

Ihr Hund hat keinen Appetit? Ich berate dich gern, um möglichst schnell eine Lösung für deinen Hund zu finden. Schreib mir eine eMail.

Die Ursachen könnten nicht unterschiedlicher sein

1 MEDIKAMENTE

Nicht anders als bei uns werden heute für meine Empfindung viel zu schnell Medikamente verschrieben, mit zum Teil wenig oder gar keiner Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen. Eine Nebenwirkung, zumindest bei starken Schmerzmitteln, kann der Angriff auf die Magenschleimhaut sein. Witzigerweise weist uns unser Hausarzt darauf hin und schreibt gleichzeitig einen Magenschoner mit auf. Anders als bei unseren Tieren, als wenn diese eine Magenschleimhaut aus Beton haben.

Wenn also ein Tier krankheitsbedingt Medikamente einnehmen muss, wird es das Unwohlsein nicht mit den Medikamenten, sondern mit dem Futter in Verbindung bringen. Ein Tier kann nicht wie wir zwischen Futter und Medikament unterscheiden. Das Unwohlsein geht zu Lasten des Futters und dieses wird verweigert.

Jetzt ist das Tier sehr auf seine Nase fixiert und wird diesen Geruch immer mit Unwohlsein in Verbindung bringen, auch wenn das Medikament nicht mehr gegeben wird. Daher können Sie die aktuell gefütterte Sorten getrost 6-12 Monate aussetzen, das Tier wird sie eh ablehnen.

PROBLEMLÖSUNG

Zu aller erst sollten Sie dem Tier einen Magenschoner wie z. B. Ulmenrinde vor Verabreichung des Medikamentes geben. Dieses legt sich über die Schleimhaut des Magens und sorgt dafür, dass diese nicht angegriffen wird und daher dem Tier auch nicht schlecht wird.

2 IMPFUNGEN/WURMKUREN

Auf dem Beipackzettel sind u.a. Durchfall, Erbrechen und Appetitlosikeit als Nebenwirkung angegeben. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass es zu diesen Reaktionen kommt. Wie schon bei den Medikamenten erwähnt, kann der Hund diesen Unterschied Wurmkur/Impfung oder Futter nicht machen und es kann auch hier zu einer Futterverweigerung kommen.

Hinweis:
Die Impfmenge ist für alle Tiere gleich.
Von Dogge bis Chihuahua und von der Main Coon bis zur zierlichen Bombay-Katze. Wurmkuren hingegen werden dem Gewicht der Tiere angepasst.

PROBLEMLÖSUNG

IMPFUNGEN

STIKO: Eine jährliche Wiederholungsimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin nur noch für Leptospirose. Bei Parvovirose, Staupe, HCC und Tollwut wird ein Zeitraum von drei Jahren angegeben.

Bitte kontrollieren Sie anhand der Chargennummer im Impfausweis wie lange die Impfung hält. Nicht nur bei der Tollwut gibt es eine Spanne von 3-7 Jahren, checken Sie einfach mal die Chargennummern.

Eine andere Möglichkeit wäre die Titer (Antikörper) Bestimmung. Hier könnte man dann bei nicht ausreichender Antikörperzahl nur diese Einzelimpfung auffrischen. Unterstützen Sie die Darmflora (Mikrobiom) Ihres Tieres 2 Wochen vor und 6 Wochen nach der Impfung mit darmaufbauenden Produkten wie z. B. unserem PowerDarm (morgens) und unserer Bierhefe & Chlorella (abends).

WURMKUR
Ich persönlich würde sie gern in Rohrreiniger umbetiteln, denn nichts anderes ist sie. Bitte lesen Sie auch hier den Beipackzettel: Wirkt 24-72 Stunden, also kann Ihr Tier nach dieser Zeit wieder von Parasiten befallen werden. Damit nicht genug. Sie haben mit der Wurmkur (Nervengift) die Darmflora (85% der Immunzellen leben im Darm), also das Immunsytem geschädigt und somit den Parsiten den Befall sogar noch erleichtert.

Wie funktioniert eine Wurmkur?
Die Wurmtablette ist ein reines Nervengift, was den Parasit lähmen soll, damit er beim nächsten Nahrungsbrei mit ausgeschieden wird. Da dem Tier vorher kein Schlauch eingeführt wird, damit das Nervengift nur die Würmer erreicht, bekommt das Tier die volle Dröhnung Nervengift mit ab. Die Wirkung der Tablette (Abtötung der Parasiten) lässt nach 24-72 Stunden nach, Ihr Tier braucht aber 6-8 Wochen um die Darmflora wieder allein aufzubauen!!!

Wann macht eine Wurmkur wirklich Sinn?
Dieser Rohrreiniger macht nur Sinn, wenn Ihr Tier nachgewiesen Würmer hat. Sie wirkt nicht prophylaktisch!!! Bitte sammeln Sie an drei Tagen Kot Ihres Tieres ein und lassen Sie Ihren Tierarzt diesen auf Parasiten untersuchen. Hat das Tier keine Würmer können Sie sich die Wurmkur sparen, sie macht absolut keinen Sinn.

Alternative Wurmkur & Prophylaxe
Sollte tatsächlich eine Wurmkur nötig sein, kann alternativ zur klassischen Wurmkur auch eine natürliche Alternative in Frage kommen. Hier bietet z.B. ANIfit Kräuter-Wurm-Ex an. Auch gibt es DHU Produkte aus der Apotheke die genutzt werden können, dazu schreiben Sie mich bitte an. Prophylaktisch kann man täglich eine kleine Menge Kokosöl ins Futter geben, da dieses die Darmflora wurmwidrig macht.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

3 TROCKENFUTTER

Trockenfutter und das sagt der Name schon, besteht aus einer Trockensubstanz. Die angemischte Masse geht durch den Extruder, wird unter extremer Hitze mit 1.200bar zu den entsprechenden Formen gepresst. Diese sind im Gegensatz zu kaltgepresstem Futter extrem oberflächenverdichtet. Versuchen Sie sich bitte vorzustellen, wie der Magen diese Presslinge (1.200bar) zerlegen soll. Hochverdaulich ist nur Nassfutter oder B.A.R.F., was genau wie unsere Nahrung aus 75% Wasser besteht.

Ein weiterer Grund warum Ihr Tier die Trockensubstanz irgendwann verweigern kann ist, dass Trockenfutter wie kleine Steine die 3-4-fache Zeit im Magen liegt bevor es überhaupt „verarbeitet“ werden kann. Also noch mal ein zusätzlicher Faktor was dem Tier in Richtung Magen Probleme bereiten könnte. Im Gegensatz dazu ist Nassfutter (75% Feuchtigkeit) in 30-45min im Dünndarm und entlastet daher den Magen.

Da diese Masse extrem gepresst und erhitzt worden ist, sollte jedem klar sein, dass von den eigentlichen Zutaten nur noch wenig übrig sein kann. Daher werden diesen Futtermitteln viele synthetische Zusatzstoffe zugeführt, die wiederum vom Organismus (Niere, Leber…) schwerer verdaut werden müssen. Dieses hat nicht sofort eine Auswirkung, aber vielleicht haben Sie selber schon festgestellt, dass Ihr Tier ohne ersichtlichen Grund das Futter nach Monaten oder Jahren verweigert.

Der letzte und für mich wichtigste Grund wäre die mangelnde Feuchtigkeit. Trockenfutter ist nun mal trocken und hat im Durchschnitt nur 10% Feuchtigkeit. Was brauchen die Nieren? WASSER!!! Wenn die Niere über Monate oder sogar Jahre zu wenig Wasser für ihre Funktion zu Verfügung hat, wird das sicherlich keine positiven Auswirkungen haben. Wenn Sie der Meinung sind, dass das Tier die Feuchtigkeit durch trinken ausgleichen kann, dann versuchen Sie mal die 6-8-fache Menge an Wasser am Tag zu trinken.

„Probieren geht über studieren.“

Starten Sie doch einfach mal Ihr persönliches Experiment

1 Hundejahr sind bekanntlich 7 Menschenjahre. Um zu sehen was ein Jahr Trockenfutter bewirkt, versuchen Sie bitte 7 Jahre lang Kekse zu essen.

Kleiner Tipp von mir: brühen Sie sich ein Tee aus Kamille, in Kombination mit Fenchel, Melisse und Süßholzwurzel auf – der hilft gegen Verstopfung.

Buchtipp: Katzen würden Mäuse kaufen

Deutschlands Nahrungsmittelkritiker Nr. 1, Hans-Ulrich Grimm, hat mit „Katzen würden Mäuse kaufen“ einen schockierenden Bericht über die Skrupellosigkeit der Tierfutterindustrie verfasst. Denn glaubt man der Werbung, ist das Beste für unser Haustier gerade gut genug. Aber statt ausgewogener Nahrung bekommen unsere vierbeinigen Lieblinge eine ungesunde Mischung aus Schlachtabfällen, Streckmitteln und Stabilisatoren. Darunter auch immer wieder Skandalöses: Klärschlamm (Hills) etwa. Oder neuartige Ingredienzen aus Erdgas, gewonnen mit Hilfe von Bakterien. Natürlich ganz ohne Kennzeichnung. Damit die Tiere das überhaupt zu sich nehmen, werden Geschmacksstoffe beigemischt. In »Katzen würden Mäuse kaufen« deckt sie Hans-Ulrich Grimm auf, die unappetitliche Wahrheit über kommerzielles Tierfutter.

4 LÄUFIGE HÜNDINNEN

Welcher Rüdenbesitzer kennt das nicht. Kaum sind die Mädels läufig, ist der Kerl nur noch daran interessiert, nicht aber mehr am Futter – man muss ja auch schlank bleiben für die flotten Bienen. Aber auch ich kenne das von meinen Hündinnen, dass gern vor der Läufigkeit mäkelig gefressen wird. Dafür wird nach der Läufigkeit wieder reingehauen. Hier heißt es einfach nur anbieten und keine Faxen machen, ein Hund verhungert nicht vorm vollen Napf. Zwei- bis dreimal am Tag für 10-15 Minuten anbieten und dann wieder wegstellen.

Katzenbesitzer haben einen Zeitraum von ca. 16 Stunden, dass das Tier was zu sich nimmt. Ansonsten kann es schnell mit der Leber Probleme geben. Versuchen Sie mit Leckerlis die Katze zum Fressen zu animieren. Spielen Sie vorher mit ihr, gerade mit Hauskatzen, die nicht ihren natürlichen Jagdtrieb ausüben können. Testen Sie Fischöl oder Baldrian als Appetitanreger.

5 HEIßES, SCHWÜLES WETTER

Den Tieren geht es oft nicht anders als uns. Daher empfiehlt sich bei extrem heißen Tagen, die Mahlzeiten auf die frühen Morgen- oder die späten Abendstunden zu verlegen.

Hunden könnte man in der Mittags-, Nachmittagszeit noch einen eingefrorenen Hüttenkäse zur Abkühlung anbieten. Katzen könnte man einen Eiswürfel Leberwurst oder gefrorenes Nassfutter zum Schlecken anbieten. Aber bitte nicht zu viel.

6 PESTIZIDE/UMWELTGIFTE

Natürlich können auch Pestizide oder Umweltgifte auf den Magen schlagen, für Unwohlsein sorgen und damit auch zur Futterverweigerung führen. In der Regel hält dieser Zustand aber nur kurze Zeit an und sollte sich nach wenigen Tagen gegeben haben.

7 STRESS

Einige Hunde reagieren eher auf die Umgebung als andere. Wenn Sie also eine nervöse Fellnase haben, sollten Sie dafür sorgen, dass das Tier ohne Störung fressen kann.

8 FUTTERMIX

Ein Gemisch aus Trocken- und Nassfutter! Durch die unterschiedliche Feuchtigkeit wird Nassfutter (75% Wasser) sofort und Trockenfutter (10% Wasser) mit großer Verzögerung verarbeitet. Diese kann im Magen-Darmtrakt zu Irritationen führen und eine Futterverweigerung auslösen.

9 UNVERTRÄGLICHKEIT

Eine Unverträglichkeit auf Inhaltsstoffe. Heute beinhalten viele Futtermittel zu viele Kräuter, die auf Dauer Ärger machen können. Eine zeitlich begrenzte Kur mit Kräutern wird oftmals besser vertragen.

Nachträglich zugefügte Zusatzstoffe (synthetisch) können auch mehr Probleme verursachen als natürlich enthaltene Vitamine. Vergleichen Sie doch einfach mal die Inhaltsstoffe Ihres Futters mit denen, die in meinem Artikel Deklaration aufgeführt sind.

Vielleicht finden Sie ja auch Yucca Schidigera, was ein pflanzliches Schmerzmittel ist und nicht dauerhaft gegeben werden sollte. Auch wenn es nur gering enthalten ist: „Warum ist das überhaupt enthalten?“

10 MAGEN-DARM

Im Frühjahr und Herbst treten vermehrt Magen-Darmbeschwerden bei Hunden auf. Auch dieses kann eine Ursache von Appetitlosigkeit sein. Hier könnte man das Immunsystem mit Kolostrum, PowerDarm oder ähnlichen Produkten unterstützen.

Beim Hund kann man zusätzlich noch eine Schonkost durchführen – fragen Sie mich einfach nach einem Rezept!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

ERNÄHRUNG - Was können Sie selber ganz einfach tun?

1. Nehmen Sie so viele funktionelle Nahrungsmittel wie möglich in die Ernährung Ihres Hundes  hinein.
2. Eliminieren Sie so viele nicht-funktionelle Nahrungsmittel wie möglich aus der Ernährung Ihres Hundes.

× Jetzt kostenlos Fragen stellen…